Von Gottfried Driesch Lörrach. Zu einem einschmeichelnden Genuss, einem wahren Ohrenschmaus wurde das Programm des diesjährigen Adventskonzerts des Oberrheinischen Sinfonieorchesters am Sonntag im voll besetzten Burghof. Mit der Ouvertüre zu der Oper Oberon von Carl Maria von Weber, dem Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 (Trippelkonzert) von Ludwig van Beethoven und der Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 (Rheinische Sinfonie) von Robert Schumann hatte das Orchester sehr bekannte Werke ausgewählt. In der Märchenoper Oberon lehnt sich Weber an die Geschichte des „Sommernachtstraum“ an. Die Ouvertüre spiegelt große Teile der Handlung in musikalischer Form wider. Bereits die ersten Töne – eine einzelne Hornstimme wie aus weiter Ferne – entführen die Zuhörer in eine Märchenwelt. Die gedämpft klingenden Streicher, die dem Hornruf antworten, vertiefen diesen Eindruck noch. Bis mit einem Mal musikalisch die Nacht vertrieben wird und die Realität Besitz ergreift. Das Orchester verwirklicht diese Gefühlsstimmungen sehr beweglich und einfühlsam. Der musikalische Leiter Stephan Malluschke führte die Musiker mit Umsicht und perfektem Tempogefühl. Großartig gelang das Trippelkonzert von Ludwig van Beethoven. Als Solisten konnten Wolfram Lorenzen (Klavier), Ivetta Viatet (Violine) und Cyprian Kohut (Violoncello) gewonnen werden. Nach einer längeren Orchestereinleitung stellen hier nacheinander das Violoncello, die Violine und zum Schluss das Klavier das Hauptthema des ersten Satzes „Allegro“ vor. Mit perlendem Anschlag setzte Wolfram Lorenzen Akzente. Die beiden Streichersolisten Ivetta Viatet und Cyprian Kohut überzeugten ebenso. Mit viel Ausdruck erklang der zweite Satz „Largo“, in dem der volle Orchesterklang zu Gunsten von mehr kammermusikalischer Intimität zurück genommen ist. Das Ende des Satzes schließt in einem Attacca-Übergang direkt an den Finalsatz des Konzerts an. Orchester und Solisten hatten sich hier zu einer Einheit zusammengefunden, der vom Publikums zurecht bejubelt wurde. Als drittes Werk erklang die Rheinische Sinfonie von Robert Schumann. Es ist die letzte Sinfonie, die dieser komponierte. Sie entstand in einer euphorischen Stimmung nach dem Umzug von Schumann und seiner Familie von Dresden nach Düsseldorf, wo er eine Festanstellung als Städtischer Musikdirektor antreten konnte. Diese begeisterte Grundstimmung zieht sich durch das ganze Werk. Die „Rheinische“ ist wohl die bekannteste der vier Sinfonien, die Schumann geschrieben hat. Stephan Malluschke gab ein zügiges Tempo vor, dem das Orchester sehr beweglich folgte. Strahlend der erste Satz mit seinem sehr eingängigen Thema. Wieder zeigte sich das sehr sichere Tempogefühl des Dirigenten, der bei allen fünf Sätzen stets den richtigen Ausdruck erreichte. Auch hier applaudierte das Publikum begeistert. Als Zugabe hatte das Orchester aus der Schauspielmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy einen Ausschnitt vorbereitet, womit der Bogen zum ersten Werk „Oberon“ hergestellt war.