Krämer: auf die Stadt verteilen und nicht in ein Ghetto stecken
Pfarrer Becker lobte den aufgeschlossenen Umgang vieler Bürger mit Flüchtlingen in den vergangenen zwei Jahren. Durch „Miteinander und Beieinander“ seien Ängste abgebaut worden. Grundsätzlich bat Becker um Menschlichkeit bei der Begegnung mit Flüchtlingen.
„Wir haben nichts gegen Flüchtlinge und sind zu deren Aufnahme bereit“, erklärte Haagens Ortsvorsteher Horst Simon. Gleichwohl halte er eine bessere Verteilung „über die ganze Stadt“ für sinnvoller.
„Kleinere Einheiten“ wünscht sich der frühere Ortsvorsteher Wolfgang Krämer. „Wir wollen in Haagen kein Provisorium. Anschlussunterkünfte und sozialer Wohnungsbau sollten kombiniert werden. Es sei ein „Unding, im Hauruck-Verfahren“ ein Ghetto zu schaffen, erklärte Krämer sinngemäß.
Auf die von besorgten Bürgern angesprochene Sicherheitsfrage antwortete der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Lörrach, Andreas Nagy, es habe bislang in Lörrach „keine nennenswerten Vorkommnisse“ mit Flüchtlingen gegeben.
„Das sind Orte, die sonst niemand zum Wohnen vorschlagen würde“, reagierte OB Lutz auf die Aussage, das Füssler-Areal am Grüttpark und das Lauffenmühle-Gelände seien bei der Quartiersuche für eine AU ausgeschieden, da sich eine Lobby durchgesetzt habe.
Menschen dürften nicht abgeschoben werden, erklärte Hermann Rakow. „Wenn jeder der hier Anwesenden eine Familie betreuen würde, gäbe es keine Probleme.“
Die Neubürger hätten es verdient, nach zweijährigem GU-Aufenthalt auf die Stadt „verteilt“ und nicht in ein Ghetto gesteckt zu werden, sagte Ulrike Krämer. Die Devise müsse lauten: „Integrieren – nicht beaufsichtigen“, betonte die CDU-Stadträtin unter Beifall der Zuhörer.