^ Lörrach: Jeden Tag ein bisschen bunter - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Jeden Tag ein bisschen bunter

Die Oberbadische

25. Internationales Sommerfest auf dem Alten Markt / Zwangloses Miteinander

Von Ursula König

Lörrach. Zum 25-jährigen Bestehen gab es eine Torte: Das Internationale Sommerfest rückt den kulturellen Reichtum der Stadt in den Mittelpunkt, der auf einem toleranten Miteinander basiert. Brütende Hitze begleitete das Fest am Samstag auf dem Alten Markt.

Angesichts der sportlichen Höchstform mancher Besucher beim Tischtennis-Spiel mutmaßte Bürgermeister Michael Wilke, dass die Temperaturen einige wohl an ihre Heimat erinnerten. Trotz Gluthitze ließ es sich Wilke allerdings nicht nehmen, selbst eine Partie zu wagen. „Sport im Hof“ nennt sich das Projekt des Freundeskreises Asyl, das offenbar gut ankommt in der Gemeinschaftsunterkunft in der Gretherstraße.

Traditionell begrüßt eine Delegation der Internationalen Kommission die Gäste in verschiedenen Sprachen. Dass Lörrach „mit jedem Tag ein bisschen bunter wird“, wie Wilke es formulierte, sei den über 7000 Mitbürgern aus 116 Nationen zu verdanken, welche die Stadt mit Kulturvielfalt, Ideen und Erfahrungen bereicherten. Innerhalb eines Jahres wurde zuletzt ein Zuzug von 835 Menschen aus anderen Ländern verzeichnet, die Lörrach nun als neue Heimat sehen. Sie erhielten eine persönliche Einladung zum Sommerfest.

„Gemeinsam schaffen wir es“, zeigte sich der Bürgermeister mit Blick auf eine Willkommenskultur überzeugt, die in Lörrach als selbstverständlich gelte. „Das Besondere ist, dass es nichts Besonderes mehr ist“, brachte er es auf den Punkt.

Zum „bunten Miteinander“ gehörte am Samstag ein kompaktes Bühnenprogramm mit Tanz und Musik. Die Lörracher Tanzschule „Art and Dance“ sowie „Body Language“ mit Breakdance waren ebenso vertreten wie Folklore-Tänze aus verschiedenen Nationen, Gesangsformationen, Chormusik oder Percussion aus unterschiedlichen Kontinenten.

Als „schönes Zeichen“ bewertete die Internationale Kommission auch das Angebot einiger Asylbewerber, beim Aufbau und der Organisation mitzuhelfen. Möglicherweise kommt hierbei bereits zur Geltung, dass die Gemeinschaftsunterkunft in der Gretherstraße nicht am Rand der Stadt geplant wurde, wie in manchen Städten üblich, sondern mittendrin und ohne Zaun, sagte Bürgermeister Wilke dazu.

Ob Henna-Tattoo, Mitmachaktionen oder kulinarische Vielfalt: Bunt zeigten sich auch die knapp 20 Stände rund um die Bühne auf dem Alten Markt. Wie selbstverständlich kamen Besucher mit muslimischen Bürgern ins Gespräch, die an den Ständen zwar viele Köstlichkeiten anboten, selbst aber aufgrund des Fastenmonats Ramadan noch bis zum Sonnenuntergang warteten, bis sie etwas essen und trinken durften.

Das Miteinander in der Lerchenstadt scheint längst eine Selbstverständlichkeit zu sein. Dazu tragen auch Organisation aus der Friedens-, Welt- und Sozialarbeit bei. Über positive Erfahrungen der Integration berichtete etwa der Arbeitskreis Miteinander. In vielen kleinen Orten hätten sich Helferkreise gebildet, um Menschen willkommen zu heißen, die nach der dem Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft Orientierung suchen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading