Lörrach „Jetzt ist unser Rom fertig“

Die Oberbadische
Die jüngsten Pfadfinder erhielten einen gebackenen Schlüssel als Zeichen, dass das Haus jetzt ihnen gehöre. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Pfarrgemeinde St. Fridolin: Wiedereröffnung des Jugendhauses / Sanierung kostete 295 000 Euro

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Für die katholische Pfarrgemeinde St. Fridolin war der Samstag ein großer Festtag. Nach siebenmonatiger Umbau- und Sanierungszeit konnte das Jugendhaus an der Carl-Maria-von-Weber-Straße 47 in Stetten wieder voll seiner Bestimmung übergeben werden.

Ab 11 Uhr wurde bei einem Tag der offenen Tür mit Workshops, Hausführungen, Bewirtung, Musik und Lagerfeuer gefeiert. Durch das ehemalige Jugendhausdach über der Freifläche hinter dem Haus kann auch bei nicht so schönem Wetter im Freien gefeiert werden. Viele große und kleine Bürger aus ganz Lörrach nutzten die Gelegenheit, das frisch hergerichtete Haus zu besichtigen. Die Vorsitzende des 85 Mitglieder umfassenden „Förderverein Jugendhaus“, Monika Rügamer, war regelrecht aus dem Häuschen: „Wir freuen uns alle riesig.“

An die 150 Kinder und Jugendliche sind in den verschiedenen Jugendgruppen engagiert. Über eigene Gruppenräume können jetzt die verschiedenen Altersstufen des Stamms St. Fridolin in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, die Ministranten und die Gruppe „Young Spirit“ verfügen.

Am Nachmittag fand ein Festakt zur Einweihung statt. „Ich mach mein Ding“ von Udo Lindenberg intonierte Andreas Mölder am elektrischen Klavier und setzte gewissermaßen das Motto für die Sanierung.

Pfarrer Thorsten Becker erinnerte an den verstorbenen früheren Pfarrer Anton Wiehl. Ihm sei es zu verdanken gewesen, dass nach dem Leerstand des Vinzetiushauses die Immobilie nicht verkauft worden sei. „Für mich ist das lebendige Kirche – gestalten und tun“, sagte Becker. Etwa 1200 Stunden hätten die Gemeindemitglieder ehrenamtlich in den Umbau investiert. Das Ordinariat in Freiburg habe bei der Vorstellung der Pläne anerkennend, aber auch resignierend gesagt: „Ihr macht doch was ihr wollt“.

„Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut“, sagte Monika Rügamer in ihren Grußworten und erzählte die Geschichte des Jugendhauses. „Jetzt ist unser Rom fertig“.

Rund 295 000 Euro habe die Sanierung gekostet, führte der Architekt Wolfgang Gottschalk aus. Der größte Einzelposten sei die Trockenlegung des Kellers gewesen. Ferner seien neue Fenster eingebaut und die oberste Geschossdecke wärmegedämmt worden.

„Wir brauchen dieses Engagement für junge Menschen, damit unsere Stadt liebenswert wird“, betonte Bürgermeister Michael Wilke. Weitere Grußworte kamen vom Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Ulrich Bellot und Bernhard Witz vom Arbeitskreis Rüttehof, der eine tragbare Musikanlage als Geschenk mitbrachte. Einen Beamer für einen der Gruppenräume überbrachte Gabi Funk von der Kolpingfamilie Stetten.

Das Gebäude in Stetten hat eine lange Geschichte. Im Oktober 1997 wurde nach dem Auszug des Kindergartens und der Schließung der Krankenstation das Vinzetiushaus den Jugendgruppen der Pfarrgemeinde St. Fridolin für Ihre Jugendarbeit überlassen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten für den neuen Verwendungszweck konnte im Juni 2000 die Jugendarbeit aufgenommen werden. Nach erneuter Renovierung und Umgestaltung steht es nun wieder der Jugend zur Verfügung.

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