Lörrach Jugendliche bauen Brücken

Die Oberbadische
Alle zwei Wochen will die katholische Jugend junge Flüchtlinge einladen, um Kontakte aufzubauen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

FlüchtlingeKJG St. Bonifatius knüpft Kontakte zu jungen Asylbewerbern

Lörrach (lu). Eine besondere Art der Willkommenskultur für Flüchtlinge haben sich die Jugendlichen des BÄTSCH, dem Offenen Treff des KJG St. Bonifatius der katholischen Kirchengemeinde Lörrach-Inzlingen, ausgedacht. Ab dem 11. November werden alle zwei Wochen jugendliche Flüchtlinge ins BÄTSCH eingeladen, damit sie dort von ihrem Weg nach Deutschland und nach Lörrach erzählen können.

„Jugendliche von hier und Jugendliche aus den Flüchtlingsunterkünften sollen sich kennenlernen, sich austauschen und Kontakte knüpfen“, betonen die beiden Gruppenleiter Vladimir Wirfel und Lorenz Bieg. Und damit sich die „Neuen“ direkt bei der Ankunft beim BÄTSCH gut aufgenommen fühlen, haben die KJGler bereits eine Spray-Aktion initiiert. An die Wand neben dem Pfarrgebäude und hinter dem demnächst zum Abriss anstehenden Haus, wo künftig ein neues Begegnungszentrum entstehen soll, haben sie nicht nur das Logo des BÄTSCH aufgesprüht, sondern auch ein rote Luftballons in Händen haltendes Mädchen sowie das Wort „Willkommen“ in deutscher, russischer, türkischer und französischer Sprache.

„Großartig, dieser Mosaikstein hat uns in unserem Paket von Hilfsaktionen für Flüchtlinge noch gefehlt“, freute sich Pfarrer Thorsten Becker, Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit, über die Initiative der Jugendlichen. Es gelte, den Menschen offene Türen über Grenzen und Kulturen hinweg zu signalisieren. „Denn die Flüchtlinge kommen als Menschen“, so Becker. Und just an diesen Menschen könne man vielleicht begreifen, wie gut es uns hier eigentlich geht. Den Jugendlichen im Offenen Treff wünschte er ein gutes Durchhaltevermögen für die Aktion.

Anerkennung sprach auch Bürgermeister Michael Wilke den KJG-Jugendlichen aus. Es sei wichtig, dass Brücken gebaut und Kontakte geknüpft werden können. Es brauche allerdings noch mehr solcher Aktionen, die von Mensch zu Mensch gehen und die den Geflüchteten zeigten, dass sie hier in Sicherheit sind und eine neue Heimat finden können.

Ähnlich wie bei der jüngsten Idee von drei Viertklässlern, die Muffins zugunsten von Flüchtlingen verkaufen wollen und jetzt sogar alle Lörracher Schulen zum Mitmachen animieren konnten, wünschte er sich, dass die kleinen Anfänge später Kreise ziehen und durch Aktionen und Hilfe die kommenden Herausforderungen gemeistert werden können.

„Wir müssen Menschen in Not einfach helfen“, begründeten die KJG-Gruppenleiter Vladimir Wirfel und Lorenz Bieg die Initiative. Man hoffe, durch die Treffen und Gesprächsabende Verständnis wecken zu können und auch auf künftige Freundschaften. Was man da an die Wand gesprayt habe, sei bewusst gewählt: „Denn die Attribute passen ja auch auf die Flüchtlinge – bunt, auffällig und vielfältig.“

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