Lörrach Keine zusätzlichen Parkplätze

Die Oberbadische
Das Areal „Weberei Conrad“ soll ohne zusätzliche öffentliche Tiefgaragenstellplätze auskommen. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Entwicklung des Areals „Weberei Conrad“

Von Kristoff Meller

Lörrach. Die Erschließung des Areals „Weberei Conrad“ wird über die Bergstraße erfolgen, und es werden keine zusätzlichen öffentlichen Tiefgaragenstellplätze errichtet. Dafür hat sich die Mehrheit des Gemeinderats am Donnerstag ausgesprochen. Zuvor wurde das Thema Parkplätze erneut kontrovers diskutiert.

Vor allem die Freien Wähler kämpften um die Parkflächen. Laut Thomas Denzer sei das Areal „ein idealer Platz dafür“. Uwe Claassen äußerte den Vorschlag, zwei „neutrale Architekten“ prüfen zu lassen, wie viel die zusätzlichen Stellplätze beziehungsweise ein zweites unterirdisches Parkdeck kosten würde. Er zweifelte an den Aussagen von Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt zu den Kosten, da die Gegebenheiten am als Vergleichsprojekt angeführten Niederfeldplatz „völlig andere“ seien. Nostadt hatte pro Stellplatz in einem zweiten Untergeschoss 45 000 Euro berechnet.

Zudem schätzt Claassen die Einnahmechancen angesichts eines „Parkplatzdefizits“ östlich der Bahnlinie wesentlich besser ein, als aktuell von der Stadtverwaltung berechnet.

Unterstützung erhielt er von Heinz-Peter Oehler (SPD), der nach eigener Aussage ein „erfahrener Planer für Tiefgaragen“ ist und unter anderem das Parkhaus am Bahnhof 1982 geplant hat. Er schätzt die Kosten auf 20 000 Euro pro Stellplatz und bat darum, die Berechnung zu überprüfen.

„Zu einem vernünftigen Preis ist bei diesem Gesamtkonzept kein öffentlicher Parkraum machbar“, stellte hingegen Ulrich Lusche (CDU) fest. Gleichzeitig forderte er, an anderer Stelle im Stadtgebiet für Ersatz zu sorgen, da es in Lörrach „keinen Parkplatzüberschuss“ gebe.

Christiane Cyperrek (SPD) forderte im Zusammenhang mit dem „Vorzeigeprojekt“ auch eine Aufwertung der Unterführung zum Rathaus, diese sei „nicht akzeptabel“. Außerdem sprach sie sich dafür aus, den Park-Such-Verkehr frühzeitig „abzufangen“ und am besten Park&Ride-Plätze, beispielsweise beim geplanten Zentralklinikum auszuweisen.

„Wir bleiben bei unserem Vorschlag“, entgegnete Oberbürgermeister Jörg Lutz den Freien Wählern und verteidigte Nostadts Analyse: „Die Zahl ist hoch, entspricht aber der Realität.“ Öffentlicher Parkraum könne auf dem Areal nur entstehen, wenn dieser durch die Stadt subventioniert werde. Indes sei ein neues Parkhaus vorgesehen, wo heute noch das Kreiskrankenhaus stehe.

Auch die von Gerd Wernthaler (Grüne) geäußerte Kritik eines fehlenden Elektromobilitätskonzepts wies Lutz zurück. Auf dem Areal werde es unter anderem Ladesäulen für E-Autos, E-Bikes sowie ein Carsharing-Angebot geben.

„Es ist nicht unsere Strategie, uns komplett von Stellplätzen zu verabschieden, und wir wissen, dass wir weitere Flächen suchen müssen“, betonte Monika Neuhöfer-Avdic, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung und Stadtplanung. Gleichwohl werde bei dem Projekt „viel billiger Parkraum verschwinden“.

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