Lörrach Kicken bis Mitternacht

Die Oberbadische
Der Spaß steht im Vordergrund: Mit einem Fußballturnier endete die Hallensaison des Nachtsportprojekts. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Nachtsportprojekt: Fußballturnier zum Saisonabschluss in der Neumatthalle

Von Gerd Lustig

Lörrach. Was war das für ein fulminanter Abschluss der Hallensaison beim Nachtsportprojekt, für das der SAK in Kooperation mit der Stadt verantwortlich zeichnet. Mehr als 60 Teilnehmer bevölkerten am Samstagabend die Neumatthalle. Kein Wunder: Zum Finale stand ein Fußballturnier auf dem Programm.

Kicken ist eben nach wie vor das größte Zugpferd. Da kamen sogar einige Teilnehmer eigens aus Zell und aus Rheinfelden, um mit einem Team beim Turnier anzutreten. „Die Jungs sind echt heiß drauf“, sagte Michael Granzow. Der 43-Jährige führt zwar erst seit zwei Wochen beim SAK für das Nachtsportprojekt Regie und hat die Nachfolge von Tobias Antonicelli angetreten. Doch in Sachen Jugendarbeit ist er bereits ein alter Hase und weiß wie selbiger am besten läuft.

Ein Erfolgsmodell

Was er vor allem auch weiß: Seitdem der Nachtsport (immer von 21 Uhr bis Mitternacht) vor drei Jahren von der Eichendorffschulhalle in die Neumatthalle verlegt wurde, hat sich die Teilnehmerzahl nochmals vergrößert. „Neumatthalle und Nachtsport, das ist ein Erfolgsmodell“, gerät Granzow ins Schwärmen. Parallel dazu laufe noch ein Projekt auf dem Salzert.

Respektvoll miteinander umgehen, keinen Dreck zurücklassen sowie keinen Alkohol und keine Zigaretten, weder in der Halle noch draußen – das macht Granzow allen Teilnehmen klar, das sind die festen Regeln. „Ebenfalls gilt bei uns: gewaltfrei und drogenfrei“, macht er deutlich. Schließlich handle e sich auch um ein Präventionsprojekt. Und es lebt von Internationalität. Vor zwei Jahren habe man mal evaluiert, sagt Granzow. Herausgekommen sei, dass insgesamt Teilnehmer aus 67 Nationen dabei waren.

Teilnehmer aus 67 Nationen

Jugendliche von der Straße holen, sie sportlich sinnvoll zu beschäftigen: Das ist der Hauptsinn und -zweck des Nachtsportprojekts. Mit zum System gehört auch, dass einige Teilnehmer aus den eigenen Reihen im Coaching-Team sind, normalerweise sechs Personen, beim Fußballturnier insgesamt sogar neun Personen.

Gerichtet ist das Angebot in erster Linie an Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren zwischen Anfang November und Ende März. Danach gibt es in Sachen Sport noch den Sommernachtssport über knapp sieben Wochen in den Sommerferien. Dazu stehen zwei Plätze von 19 bis 22 Uhr zur Verfügung, beim „Pförtnerhaus“ der KBC und am Alten Wasserwerk.

Was beim Nachtsport allerdings auffällig ist: Es kommen zu wenig Mädchen. „Da wollen wir unbedingt etwas ändern“, sagt Granzow. Gedacht ist künftig an die Bildung eigener Mädchengruppen, mit eigenen Trainern.

Aber auch Eric Bintz, SAK-Leiter der Abteilung Jugend, hat ebenfalls Neuerungen im Blick. Offene Jugendarbeit, das bedeute auch in die jeweiligen Quartiere zu gehen und dorthin, wo Bedarf ist. „Der nächste Bereich wird hoffentlich bald Teichmatten in Tumringen sein“, sagt Bintz.

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