Von Dennis Kalt
Lörrach König Fußball verbindet
Die Oberbadische 14.08.2015 - 23:01 Uhr
FV Tumringen kickt spontan mit Flüchtlingen / Kontakt soll weiter gepflegt werden
Lörrach. „Den Jungs hat es richtig Spaß gemacht“, erzählt Gianluca Pinti, Trainer der ersten Herrenmannschaft, über das vom FV Tumringen spontan organisierte Trainingsspiel gegen eine Auswahlmannschaft aus der Asylunterkunft in der Gretherstraße.
Zuvor hatte am Mittag eine Auswärtsmannschaft, die gegen die Tumringer Fußballer ein Vorbereitungsspiel bestreiten wollte, kurzfristig abgesagt. Pinti und dessen Kollege Salvatore Caruso hatten daraufhin die Idee, bei der Asylunterkunft anzufragen, ob Interesse an einem Fußballspiel bestehe. „Salvatore kennt schon seit einiger Zeit ein paar Bewohner der Asylunterkunft und hat von einem die Handynummer“, sagt Pinti. Nach kurzer Absprache mit den ehrenamtlichen Betreuern aus der Gretherstraße konnte das Spiel um 18 Uhr stattfinden.
Die Mannschaft der Asylunterkunft war mit 17 Spielern vertreten. „Es wurde immer fleißig durchgewechselt“, erzählt Pinti. Das Spiel dauerte 90 Minuten, und kurz vor Schluss stand es bereits neun zu null für die Tumringer Elf, ehe die Gastmannschaft durch Unterstützung des Schiedsrichters und der Nachsichtigkeit ihrer Gegner zum Ehrentreffer eingeladen wurde. „Unsere Gäste haben sich riesig gefreut und gejubelt, als sie das Tor erzielten“, schildert Pinti. Natürlich sei für alle Spieler das Ergebnis unbedeutend gewesen, wie Jugendleiter Bernhard Escher meinte.
Im Anschluss fand im Vereinsheim ein gemütliches Beisammensein mit allen Beteiligten statt, bei dem man sich auf Englisch austauschte. Hierbei spendierte der Tumringer Fußballverein den Flüchtlingen kalte Getränke. „Wir haben vor, auch weiterhin mit den Spielern aus der Gretherstraße in Kontakt zu bleiben. Der ein oder andere hat auch schon bei uns im Training mitgemacht“, sagt Pinti. Auch wolle sich der Sportvorstand mit der Stadt Lörrach in Verbindung setzten, um neue Trainingsmöglichkeiten für die Migranten auszuloten. Ebenso plant der Verein in naher Zukunft ein Grillfest mit den Flüchtlingen.
Der FV Tumringen sei stolz auf diese Aktion gewesen , die nicht gestellt, sondern von Herzen gekommen sei. „Als Fußballverein sollten wir nicht nur sportlich tätig sein, sondern uns auch in sozialen Bereichen engagieren“, erklärt Pinti. So habe man vor, ein Paket mit Bällen und einen Trikotsatz für die Fußballer des Flüchtlingsheims zu schnüren.
Escher resümierte den Abend als „eine gelungene Sportveranstaltung“ und dankte den Ehrenamtlichen, den Bewohnern und deren Anhängern aus der Gretherstraße für die schöne Zusammenkunft.
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