Lörrach Kontrolldruck  zeigt  Erfolg

Die Oberbadische
Wolfgang Hanser, Andreas Nagy, Wolfgang Grethler und Michael Wilke (v.l.) vor dem Lörracher Polizeirevier Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Kriminalitätsstatistik 2016: Einbrüche gehen zurück / Asyl-Thema bindet Personal

Von Bernhard Konrad

Die massive Erhöhung des Kontrolldrucks hat in den vergangenen Monaten zu einem deutlichen Rückgang der Einbrüche in der Stadt geführt. Dies belegt die Kriminalitätsstatistik 2016 für das Polizeirevier Lörrach, die gestern vorgestellt wurde.

Lörrach. Zwar stieg die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr von 69 (2015) auf insgesamt 87 Fälle an.

Nachdem aber die Kontrollen auf der Straße ab Oktober 2016 mit großem Personalaufwand erhöht wurden, sank die Zahl der Wohnungseinbrüche markant – auch in der besonders problematischen dunklen Jahreszeit, wie Revierleiter Wolfgang Grethler gemeinsam mit Wolfgang Hanser (Leiter Bezirksdienst) und Andreas Nagy (Leiter Führungsgruppe) erläuterte. Dabei habe die Polizei bei den Kontrollen trotz gelegentlicher Stauentwicklung fast ausschließlich positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung für diese Maßnahme erhalten. Unterdessen sank die Aufklärungsquote von 18,8 auf 10,3 Prozent. Grethler wies abermals auf das kostenlose Angebot von Präventionsgesprächen durch die Polizei hin.

Straftaten insgesamt

Bei allen Straftaten zusammengenommen stieg die Aufklärungsquote in Lörrach von 60 auf 65 Prozent. Insgesamt wurden im Stadtgebiet 5143 Straftaten erfasst: ein leichter Anstieg. Zieht man die Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz ab, wären die Straftaten aufs Ganze besehen aber zurückgegangen.

Herausforderung „Asyl“

Faktisch fließt jeder in Lörrach registrierte illegale Grenzübertritt in die Bundesrepublik in die hiesige Kriminalitätsstatistik ein – auch dann, wenn die Betreffenden aus guten Gründen Asyl beantragen.

Das Prozedere bringe einen deutlichen Zuwachs an Arbeit mit sich, sagte Grethler: Hatte das Revier 2015 noch 209 Fälle zu bewältigen, waren es 2016 560.

In diesem Zusammenhang bemerkten Hanser und Bürgermeister Michael Wilke, dass die Schweiz einer zügigen Durchreise der Flüchtenden Richtung Deutschland meist nicht im Wege stehe. Nicht selten würden diese mit Fahrplänen, Stadtplänen deutscher Grenzstädte und ein paar Schweizer Franken in der Tasche angetroffen. Hier müsse die Politik stärker tätig werden, sagte Wilke.

Diebstähle

In Lörrach wurden 1823 (2015: 1878) Diebstähle erfasst. Diese machten mit 35 Prozent wieder den größten Deliktanteil aus. Bei den Fahrraddiebstählen sank die Zahl zwar von knapp 500 auf 439 – gleichwohl ist dies der zweithöchste Wert im ZehnJahres-Vergleich.

Rohheit und Gewalt

„Rohheitsdelikte“ (Körperverletzung, Raub) stiegen auf 566 Fälle (2015: 520). Die Aufklärungsquote betrug hier knapp 93 Prozent.

Bei der Gewaltkriminalität wurden 112 Fälle verzeichnet, 23 mehr als im Vorjahr – indes liegt die Zahl fast genau im Fünf-Jahres-Mittel. 23 Raubdelikte, 76 Fälle gefährlicher Körperverletzung und zwölf von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung registrierte die Polizei. Die Aufklärungsquote betrug 86,6 Prozent.

Rauschgiftkriminalität

Die Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität in der Stadt Lörrach sind nach dem letztjährigen starken Rückgang auf 352 (268) Fälle angestiegen. Die Zahl der davon vom Polizeirevier Lörrach bearbeiteten Fälle blieb ähnlich 172 (182). Die größte Gruppe innerhalb der Rauschgiftdelikte blieben Verstöße mit Cannabisprodukten.

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