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Lörrach Kontroverse um den Knoten

Die Oberbadische
Franz Häring erläuterte das Projekt vor der Ausschuss-Sitzung aus stadtplanerischer Sicht. Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Aichele-Kreuzung: Debatte  im  Ausschuss

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Stadt Lörrach möchte mit der Umgestaltung des Aicheleknotens und der Aufwertung der nördlichen Basler Straße eine neue Visitenkarte für die südliche Innenstadt schaffen (wir berichteten ausführlich). Im Ausschuss für Umwelt und Technik stieß sowohl die Verbesserung der Situation in der Basler Straße als auch die dringend notwendigen Kanalarbeiten auf breite Unterstützung. Dagegen wurde über die Verkehrsplanung am Aicheleknoten – und damit über die damit zusammenhängende Platzgestaltung – kontrovers diskutiert.

Wie berichtet, wirken an dieser Stelle Maßnahmen von Stadtentwicklung und Verkehrslenkung zusammen. Die Verwaltung möchte die Kreuzungssituation baulich so verändern, dass der Verkehr durch die Straßenführung von der Basler- in die Baumgartnerstraße und Bahnhofstraße gelenkt wird – ohnehin die Hauptverkehrsachse, wie Sabine von Loeben vom Fachbereich „Straße, Verkehr, Sicherheit“, erläuterte. Die Weinbrennerstraße wird einmünden.

Noch immer fahren viel zu viele Fahrzeuge verbotenerweise in die nördliche Basler Straße, derzeit „rein optisch“ ein Fahrweg, der sich geradezu aufdrängt – der Beschilderung zum Trotz. Bei Kontrollen wurden innerhalb von drei Monaten 316 Verstöße gegen die vorgeschriebene Geschwindigkeit geahndet und 857 Parkverstöße gemeldet.

Auf der Grundlage der städtischen Planung würde sich der Verkehrsfluss künftig anders orientieren. Gleichzeitig sollen Busse weiter in die nördliche Basler Straße einfahren können – auch, indem sie Einfluss auf die Ampelschaltung nehmen, so Fachbereichsleiter Klaus Dullisch.

Dies in einem öffentlichen Raum, der so aufgewertet wird, dass er als attraktives Bindeglied und Scharnier zwischen Meeraner Markt und Basler Straße funktionieren kann.

Bernhard Escher (CDU) sah die Vorschläge der Stadt zur Verkehrsführung mit großer Skepsis. Zum einen spreche die Haushaltslage gegen eine solche Umsetzung: „Es gibt Dringlicheres“. Zum anderen forderte Escher erneut einen Gesamtverkehrsplan, in den Planungen wie diese eingebunden werden müssten. Der Christdemokrat geht davon aus, dass sich – auch mit Blick auf den nahen Bahnübergang – die Rückstaus am Knoten verstärken werden. In diesem Sinne äußerte sich auch Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler). Hans-Dieter Böhringer (SPD) sprach hinsichtlich der Verkehrsführung gleich von einer glatten „Fehlplanung“. Eine Einschätzung, die sein Parteikollege Hubert Bernnat nicht teilte. Ebenso wie Gerd Wernthaler stand er auf’s Ganze besehen auch den Überlegungen zum Verkehr positiv gegenüber.

Dullisch zeigte sich gestern auf Nachfrage unserer Zeitung davon überzeugt, dass die Rückstaus im Umfeld des Aicheleknotens nicht größer werden – eher kleiner.

Die von Heinz-Peter Oehler (SPD) abermals ins Gespräch gebrachte Kreiselvariante wurde von der Verwaltung aus mehreren Gründen als unpraktikabel bezeichnet.

Im Ausschuss wurde nach längerem hin und her, ob überhaupt abgestimmt werden solle, ein Stimmungsbild ermittelt. Acht Stadträte votierten für die Verwaltungsvorlage, drei enthielten sich, fünf waren dagegen. Die Fraktionen werden sich nun beraten. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.   Lörracher Aspekte

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