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Lörrach Lärm belastet Bürger

Die Oberbadische
Das Zwischenlager für Baustoffe an der Brombacher Straße Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

MMZ-Areal: Baumaterial-Zwischenlager sorgt für Ärger / Parkplatz wird erweitert

Von Kristoff Meller

Lörrach. Freiflächen in der Innenstadt sind rar. Um so wichtiger ist das MMZ-Areal an der Brombacher Straße für die Stadt. Denn während zwei Drittel als Parkplatz genutzt werden, dient das übrige Drittel als dauerhaftes Zwischenlager für Baustellen im Stadtgebiet. Für die Anwohner bedeutet das aber regelmäßigen Baulärm vor der Haustüre.

Ruhe ist zwischen den Geranien auf dem kleinen Balkon von Veronika Winzer und Arno Fritz mit Blick auf Rathaus und Agentur für Arbeit laut eigener Aussage ein seltener Zustand. „Morgens ab 7 Uhr knirscht es fürchterlich laut, wenn die Bagger die Asphaltstücke aufladen – selbst am Samstag wird oft gearbeitet“, beklagt Winzer. Seit 45 Jahren wohnt sie in der Brombacher Straße 10. Erst war es eine Betriebswohnung der Suchard, wo sie 32 Jahre arbeitete, dann kaufte die Baugenossenschaft den Häuserkomplex zwischen Brombacher und Bergstraße. Nun klagt die Rentnerin über Schlafprobleme und würde „am liebsten ausziehen“.

Auch ihr Partner Arno Fritz ist sauer: „Wenn da ein Haus gebaut würde, wären die Arbeiten irgendwann abgeschlossen, aber das geht schon seit Jahren so.“ Bereits vor zwei Jahren habe er sich im Rathaus beschwert und auch andere Anwohner beklagten sich – ohne Erfolg. „Der Mensch zählt nicht, es geht immer nur um’s Geld“, sagt Fritz. Den dauerhaften Straßenlärm sei man ja gewöhnt, im Vergleich zur Lärmbelästigung durch die Bagger und Baufahrzeuge sei das aber ein „leises Rauschen“.

„Wir versuchen die Belastungen durch die Baufahrzeuge und Arbeiten so gering wie möglich zu halten, aber die Fläche ist das einzige Zwischenlager für Material der städtischen Baustellen“, erklärte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter für Straßen, Verkehr und Sicherheit, gestern auf Anfrage. „Wir sind dazu angehalten, brauchbares Material wieder zu verwenden, deswegen ist es für uns sehr wertvoll.“ Die zentral gelegene Fläche hat laut Dullisch vor allem einen „wirtschaftlichen Nutzen“, weil durch die „kurzen Wege“ die Kosten gesenkt und zahlreiche Lkw-Fahrten vermieden werden können. Derzeit wird das Lager laut Dullisch beispielsweise für die Straßenarbeiten im Blauenblick und die zweite Phase des Giganetz-Ausbaus genutzt. Weswegen relativ viel Betrieb herrsche.

Unterdessen gibt es vielleicht eine Aussicht auf leichte Besserung für die lärmgeplagten Anwohner: Laut Dullisch soll bis zum Herbst der bestehende Parkplatz um rund 100 Stellplätze erweitert werden. Folgerichtig wird das Zwischenlager kleiner. Die zusätzliche Parkfläche ist jedoch – wie der bereits bestehende Parkplatz – nur als Provisorium gedacht und soll laut Dullisch nicht asphaltiert werden. Denn langfristig sei das „Filetstück“ im Stadtzentrum für eine andere Verwendung vorgesehen.

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