^ Lörrach: Lörrach auf Kurs halten - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Lörrach auf Kurs halten

Die Oberbadische
Bei der Fortschreibung des Märkte- und Zentrenkonzepts ist auch die Entwicklung des Dienstleistungs-Quartiers von Interesse. Oberhalb des Bahnhofs wird unterdessen am Hotelbau gearbeitet. Foto: Meyer Foto: Die Oberbadische

Einzelhandelsgutachten: Konzept-Fortschreibung hat auch digitalen Wandel im Blick

Lörrach (bk). Der Gemeinderat wird morgen die dritte Fortschreibung des Lörracher Märkte- und Zentrenkonzepts (MZK) erörtern – 1998 wurde das Konzept erstmals erstellt. Die Verwaltung schlägt vor, erneut das hiesige Büro „Dr. Acocella Stadt- und Regionalentwicklung“ mit der Bearbeitung zu beauftragen.

„Die positive Entwicklung der Einkaufstadt haben wir dem Kurs des Gemeinderats in den vergangenen Jahren zu verdanken, der den Einzelhändlern und Projektentwicklern sowohl in der Innenstadt als auch in den zentralen Versorgungsbereichen der Ortsteile Investitionssicherheit gegeben hat“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz gestern beim Mediengespräch. Zu den Inhalten des Gutachtens zählen die Abgrenzung der zentralen Versorgungsbereiche, die Aktualisierung der Lörracher Sortimentsliste, ein Entwicklungskorridor für zusätzliche verträgliche Verkaufsflächen sowie Handlungsempfehlungen. Lutz: „Wir möchten unseren Kurs auf der Basis aktualisierter Daten fortsetzen – gerade mit Blick auf die Entwicklung des Postareals – und in den Bebauungsplänen verankern. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fortschreibung wird die Versorgungssituation in den Ortsteilen sein.“

Lutz hofft, dass es auf dem Postareal nach vielen Gesprächen „tatsächlich weitergeht.“ Lörrach könne dort 10 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche nicht nur vertragen – die Stadt brauche sie sogar, sagte Bürgermeister Michael Wilke, damit sie „Luft zum Atmen“ habe. Fachleute bestätigten, dass der Flächenzuwachs für den Handel an dieser Stelle vertretbar sei. Damit reagierte die Rathausspitze auch auf Aussagen des Pro Lörrach-Vorsitzenden Horst Krämer, der im Gespräch mit unserer Zeitung die Einzelhandels-Pläne auf dem Dienstleistungsareal zunehmend kritisch bewertet. Lutz betonte, im Quartier sei eine Sortiments-Struktur geplant, die nicht nur einen, sondern mindestens zwei „Ankermieter“ und weitere Anbieter vorsehe, um möglichst unabhängig von einem Publikumsmagneten zu bleiben.

Mit Blick auf die Debatte um einen Lebensmittelmarkt in Haagen sagte Wilke, drei potenzielle Investoren hätten zwar konkreteres Interesse angemeldet, doch seien diese sämtlich an Flächen deutlich über 800 Quadratmetern (eher bis zu 1400 Quadratmetern) interessiert. Diese Größenordnung setze einen neuen Bebauungsplan für das Areal voraus. Doch selbst dann stünden Fragezeichen hinter solch einem Projekt. Die Kaufkraft von 200 zu erwartenden Asylbewerbern und rund 500 neuen Einwohnern im Baugebiet Belist müsse realistisch betrachtet werden, sagte Lutz: Sie sei letztlich überschaubar. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass der Henle-Markt in Brombach ebenso in den Standort investiert habe wie der künftige Betreiber eines Bio-Supermarkts in Tumringen. Diesen würde durch einen weiteren großen Markt eine enorme Konkurrenz erwachsen.

Für die Aktualisierung der Datenbasis zur Fortschreibung des MZK ist eine computergestützte anonyme Passantenbefragung an fünf Standorten in der Innenstadt vorgesehen. Das Einzelhandelsangebot wird im gesamten Stadtgebiet ermittelt. Um die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die hiesige Handelslandschaft darstellen zu können, werden zusätzlich Interviews mit ausgewählten strukturprägenden Händlern geführt.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading