Lörrach (anl). Rund 50 Postangestellte demonstrierten am Freitagmorgen im Rahmen des unbefristeten Streiks vor dem Zustellstützpunkt (ZSP) und der Zustellbasis (ZB) Lörrach für höhere Löhne und gegen die Ausgliederung von Mitarbeitern in das Post-Tochterunternehmen DHL Delivery GmbH in Freiburg. Die meisten der demonstrierenden Postler kamen jedoch aus anderen Zustellstützpunkten wie Albbruck, St. Blasien, Bonndorf oder Titisee-Neustadt. Es ist der fünfte Anlauf für eine Protestkundgebung in Lörrach im Rahmen der laufenden Tarifauseinandersetzung. „Wir haben es recht schwierig“, gestand dann auch Dieter Tröndlin, zuständiger Betriebsrat für die ZSP in Lörrach, Müllheim, Kandern, Efringen-Kirchen, Grenzach-Wyhlen, Rheinfelden, Schopfheim, Schönau und Zell, ein. Nur sechs der insgesamt 70 Mitarbeiter des Lörracher ZSP beteiligen sich am Streik, wobei die 20 beamteten Postler nicht streiken dürfen. Gemeinsam mit den Streikenden aus den Zustellstützpunkten der Umgebung habe man versucht, die Kollegen davon zu überzeugen, sich dem Streik anzuschließen, was nur in einem Fall gelungen sei. „Lörrach ist die Ausnahme, und der einzige große Zustellstützpunkt in Südbaden, den wir nicht organisiert bekommen“, bestätigte auch Verdi-Gewerkschaftssekretärin Heike Hoffmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie vermutet, dass gerade auf die befristet beschäftigten Kollegen „wahnsinnig Druck ausgeübt“ werde. Dabei gehe es neben einer Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent unter anderem darum, dass die bisher befristet beschäftigten, und in die DHL Delivery GmbH ausgegliederten Arbeitnehmer wieder zur Post zurückkommen. Immerhin fallen bei der DHL-Tochter die Löhne um rund 20 Prozent geringer aus.