Von Ursula König Lörrach. Ausschnitte aus ihrem jüngsten Werk zeigt die Karlsruher Künstlerin Ute Maria Schmid seit Freitag im Freiraumkunstlager Lörrach. Dort ist ihre Ausstellung „Luxus – Messer- und Scherenschnitte“ noch bis zum 28. März zu sehen. Seit 1987 arbeitet die Künstlerin, die in Stuttgart freie Malerei studierte, mit Papier. In den vergangenen Jahren entstanden die Scherenschnitte, die reliefartig gestaltet sind. Der Werkstoff Papier sei gut mit der Hand zu bearbeiten, erklärt Schmid die Faszination des Materials. Schneiden, hämmern, leimen oder tackern: hier kombiniert sie handwerkliche Kunst mit farblichen Akzenten zu fantasievollen Gebilden aus mehrschichtigen Papierlagen. Der Titel „Luxus“ verkörpert hierbei ein umgesetztes Lebensgefühl der Künstlerin: Aus der Fülle des Materials, das ihr zur Verfügung steht, neue Vielfalt zu schaffen; auch Kunst hervorzubringen angesichts alltäglicher Zwänge, oder wie sie es knapp formuliert: „Luxus ist das, was den Glanz des Lebens ausmacht.“ Alte Stoffe inspirieren sie ebenso wie Natureindrücke, um Muster und Farbgebung mehr intuitiv entstehen zu lassen. Der Prozess der Gestaltung ist nicht festgelegt. Die mit Lacken und Tusche bearbeiteten Papierelemente werden immer wieder neu arrangiert. „Die Bearbeitung folgt Spielregeln, die das Material vorgibt“ erklärt die Künstlerin. Großflächige Wandarbeiten mit Objektcharakter sind ebenso unter den 16 Werken wie eingerahmte kleinere Exponate, die durch eine gezielt sparsame Farbgebung auffallen. Ein bestimmter Grünton oder eine leuchtende Orangenuance hat sich hier einen Weg gebahnt, um den Blick auf sich zu lenken. Auch das kann Luxus sein: Die Achtsamkeit für das Reduzierte. Ein reizvoller Gegensatz dazu ist die Arbeit „Alwine“, die aus einzelnen aufgehängten Papierstreifen besteht, die zu einem geschlossenen Gebilde zusammen zu wachsen scheinen, um sich dann bei intensiverer Betrachtung wieder in einzelne, optisch klar zu unterscheidende Gestaltungsmerkmale zu teilen. Auch die Arbeit „Winterblumen“ zeigt ohne die begrenzende Strenge eines eingrenzenden Rahmens auf schwarzem Grund leuchtende Blumen, die sich im Gesamtensemble zu einem dekorativ ansprechenden neuen Muster finden, das sich an folkloristischen Textilien orientiert, welche die Künstlerin während eines Aufenthaltes in Budapest studieren konnten.