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Lörrach Mehr als nur Züge fahren lassen

Die Oberbadische
Freie Fahrt für Fans von Modellbahnen Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

ModellbahnZwei Tage lang feierte Modellbahnclub Dreiländereck (MEC) mit großer Ausstellung

Ein gleichmäßiges Surren liegt über der Schlossberghalle. Ausgelöst durch das präzise Gleiten der Züge, die auf der 19 Meter langen Anlage des Modellbahnclubs Dreiländereck entlang sausen, konstant wie ein Uhrwerk. Es ist das erste Mal, dass der Club diese viergleisige Anlage in Lörrach präsentieren kann. Und das hat seinen Grund: Schließlich galt es, das 30-jährige Bestehen des Vereins zu feiern.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Organisiert unter der Federführung des rührigen Vorsitzenden Günther Dinglreiter bot der Verein daher am Wochenende zwei Tage lang eine große Ausstellung mit allem, was die Herzen der Modellbahn-Freunde höher schlagen lässt.

Im Zentrum also die inzwischen digital gesteuerte große eigene Ablage, auf der bis zu acht Zügen gleichzeitig fahren können – und das alles von nur einem Mann bedient. Andächtig verweilt so mancher Besucher vor der gewaltigen, sich auf reines Bahngelände konzentrierenden Anlage, verfolgt mit glänzenden Augen Runde für Runde die vorbeisausenden Züge.

Ringsum gab es aber noch eine Menge anderer Anlagen zu bestaunen, die oft mit großer Detailverliebtheit, Akkuratesse und viel Geduld aufgebaut wurden. Da stehen beispielsweise Tannen, wehen Schweizerfähnchen, drehen sich Karussells, da gibt es Brücken und Fachwerkhäuser, Berge und Dorfszenerien – und das alles als Kulisse für die unterschiedlichsten Modellbahnen, die durch diese Landschaften ziehen.

Ausgestellt ist eine Modulanlage mit Straßenbahnen nach Freiburger und Basler Vorbild, eine bunte, aufwändig gestaltete Lego-Anlage, die natürlich vor allem die Kinder begeistert, eine Anlage der Spurweite 0 oder eine des französischen Partnervereins Train Miniature des 3 Frontières.

Original-Teile der Liliput-Eisenbahn Hasel stoßen beim überwiegend männlichen Publikum ebenso auf großes Interesse wie das Modell eines Autokrans, an dem begeisterte Kinder selbst Hand anlegen konnten, fast neidisch beäugt von ihren Vätern.

„Da ist für jeden Geschmack etwas dabei“, so Vereinsmitglied Andreas Müller. An seinem zeitaufwändigen Hobby liebt er vor allem die Vielfalt. „Da steckt alles drin: Technik, Architektur, Elektrik, Landschaftsgestaltung, Programmieren – das ist viel mehr, als nur Züge fahren zu lassen!“

Mit großer Leidenschaft ist auch der Vereinsvorsitzende dabei. „Sammeln, Schienen verlegen, Aufbauen, Fahren lassen, Geländebau, die Probleme lösen, wenn’s mal nicht funktioniert – das finde ich alles faszinierend.“ Dass seine Gattin für sein Hobby nur wenig Interesse aufbringt, stört den Ehefrieden keineswegs, berichtet er auf Nachfrage. Warum sich relativ wenig Frauen für das Hobby Modellbahn begeistern lassen, weiß er auch nicht genau. Immerhin: Ein Mitglied von insgesamt 17 im Verein ist weiblich. Vier aktive Lokführer sind auch dabei, berichtet Dinglreiter. Profis, die viel ‘Echt’-Erfahrung miteinbringen.

Fachpublikum, aber auch interessierte Laien tummelten sich in der Halle, wo es neben einer HO-Anlage für Kinder auch noch einen Flohmarkt gab. Und wer weiß, ließ sich ja sogar manche ‘nur’ ihren Mann begleitende Ehefrau bei diesem großen Angebot für das Hobby Modellbahn begeistern.

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