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Lörrach Mehr Unfälle mit Radfahrern

Die Oberbadische
Ein Unfallschwerpunkt in Lörrach ist laut Polizei nach wie vor der stark befahrene Kreuzungsbereich am Bahnübergang Baumgartnerstraße. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Verkehrsstatistik: Insgesamt 269 Verletzte / Hohe Aufklärung nach Unfallfluchten

Auf den Straßen im Bereich des Polizeireviers Lörrach hat es im vergangenen Jahr 1765 Mal gekracht - insgesamt elf Mal weniger als 2015. Sorge bereitet die hohe Beteiligung von Radfahrern an Verkehrsunfällen (100; Vorjahr: 68). Insgesamt 102 (60) Menschen wurden bei Unfällen mit Beteiligung von Velos verletzt, davon 27 (12) schwer. Generelle Unfallschwerpunkte bleiben die Bahnübergänge.

Lörrach. „Bei 57 Verkehrsunfällen waren Radfahrer Hauptverursacher“, gab die Polizei gestern bei der Präsentation ihrer Jahresstatistik 2016 bekannt. Hauptursachen waren laut Revierleiter Wolfgang Grethler Vorfahrtsverletzungen (12), zu hohe Geschwindigkeit (12), unerlaubte Fahrbahnbenutzung (9), Alkoholeinfluss (7) und 17 andere Fehler, unter anderem technische Mängel.

Überdies wurden in Lörrach 10 (9) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von E-Bike-Fahrern (Pedelecs) registriert, die statistisch zu den Radfahrern zählen.

Wilke mahnt Disziplin an

Bürgermeister Michael Wilke sieht in den Zahlen eine „erschreckende Entwicklung“. Es müsse angesichts der Selbstverschuldungsquote (57 Prozent) alles getan werden, um Radfahrer zu mehr Disziplin zu bringen. So gehöre zum Beispiel die Fußgängerzone den Fußgängern, der Radler habe sein Gefährt zu schieben.

Unfälle insgesamt

In Lörrach ereigneten sich insgesamt 1534 (1522) Verkehrsunfälle, zwölf mehr als im Vergleichsjahr. Davon waren 797 (785) sogenannte Kleinstunfälle und 507 (522) Unfälle mit Sachschaden. In der Kernstadt hat es 230 (215) Mal gekracht.

Zu den häufigsten Unfallursachen gehörten das Nichtbeachten der Vorfahrt (165), nichtangepasste Geschwindigkeit (44) und Fehler beim Abbiegen (43), ebenso mangelnder Sicherheitsabstand (40) sowie Fehler bei der Fahrbahnbenutzung (42).

Mehr Verletzte

Die Zahl der Unfall-Verletzten ist 2016 insgesamt von 256 auf 269 gestiegen. Schwer verletzt wurden 44 (25) Menschen. Verkehrstote waren in Lörrach selbst nicht zu beklagen. Im weiteren Revierbereich starben ein junger Radfahrer und ein älterer Autofahrer.

Zu 28 (34) Unfällen mit Beteiligung von Fußgängern kam es im Stadtgebiet. 29 (36) Menschen wurden verletzt, davon sechs schwer. Sieben Verkehrsunfälle ereigneten sich an Fußgängerüberwegen oder -furten. Örtliche Schwerpunkte habe es in der Stadt bei Fußgängerunfällen nicht gegeben, erläuterten Grethler und sein Stellvertreter Andreas Nagy.

Zu beklagen waren 15 (5) Schulwegunfälle. Dabei wurden drei Personen schwer- und 14 leicht verletzt. Seitens der Schüler waren zwölf Radler und drei Fußgänger in Kollisionen verwickelt. Neun Mal waren Schüler die Hauptverursacher.

Alkohol und Drogen

Alkoholkonsum wird im Stadtgebiet 20 (22) Mal als Unfallursache angegeben. Unter Drogeneinfluss gab es vier Karambolagen.

Unfallfluchten

Mit 360 (391) Unfallfluchten im Stadtgebiet war ein Rückgang um 31 Fälle zu verzeichnen. Davon konnten 163 (167) aufgeklärt werden. „Wir sind stolz auf die sehr gute Quote von 45,3 (42,7) Prozent“, versprechen sich Grethler und Nagy „abschreckende Wirkung“.

Unfallschwerpunkte

Die Liste der örtlichen Unfallschwerpunkte wird erneut von den Kreuzungsbereichen an den Bahnübergängen angeführt: Baumgartnerstraße/Bahnhofstraße sowie Schillerstraße und Hauptstraße. Dort ereigneten sich 2016 insgesamt 38 Unfälle. Auch das „Hasenloch“ mit über 40 000 Fahrzeugen pro Tag bleibt problematisch.

Unfallbeteiligung

Junge Autofahrer (unter 25 Jahre) waren 2016 in Lörrach in 148 (161) Verkehrsunfälle verwickelt. Senioren (ab 60 Jahre) waren an 194 (152) Unfällen beteiligt. Die Zahlen geben die Gesamtbeteiligung der jeweiligen Altersgruppe wieder. Sie differenzieren nicht nach Unfallverursachern und -beteiligten. Außerdem sind Kleinstunfälle nicht berücksichtigt

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