Es müssen nicht unbedingt ausgewählte Weihnachtsgesänge sein, um weihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Im Gemeinschaftskonzert des Jazzchors „Flat & Co“ sowie des Kinder- und Jugendchors Lörrach am Samstag in der Stadtkirche bewirkte eine weitgehend profane Vortragsfolge ebenso herzerwärmendes trauliches Flair.

Von Walter Bronner

Lörrach. Was nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass die ausgewählte Liedfolge durchweg durch melodische Anmut bezauberte, und die Darbietung zudem durch eine ausgeklügelt arrangierte Choreografie sozusagen „auf sanft bewegten Wellen“ dahinglitt.

Sympathieerfüllte Partnerschaft

Deutlich hörbar wurde bei diesem Konzert im dicht besetzten Gotteshaus unter dem Leitmotiv „Fly me to the Moon“ (so auch der Titel des gemeinsamen Auftaktsongs), dass die drei seit Jahren miteinander kooperierenden Chöre bestens aufeinander eingestimmt sind und auch das Dirigentenduo Andrea Nydegger (Kinder- und Jugendchor) und Philippe Payot (Jazzchor und Begleiter am Piano) eine sympathieerfüllte Partnerschaft pflegen, die dem Interpretationsniveau der Chorgemeinschaft sehr zum Vorteil gereicht.

Der klangselige Mondflug führte natürlich nicht auf direktem Wege zum Erdtrabanten, sondern steuerte mit kindlicher Fröhlichkeit etliche poetische Gefilde des „blauen Planeten“ an. Robert Burns Poem „A red, red Rose“, der Christian-Bland-Hit „The Sun is Fading away“, der Seelentröster „Wenn ein Mensch…”, das erheiternde Kinderlied „Wisst ihr, was die Frösche…"“ sowie die Dschungelbuch-Evergreens vom „Affen-King“ und „Versuch’s mal mit Gemütlichkeit“ waren unter anderem die teils mit Naturgeräuschen (Regen- und Windimitationen) apart unterlegten Beiträge der Jungmannschaft.

Und natürlich kam auch der „Mondvogel“ zu gebührenden und harmonisch beeindruckenden Vortragsehren. Melodiegesättigte Klangsinnlichkeit prägte ebenso die harmonisch ausgefeilten und rhythmisch differenzierten Vorträge von „Flat & Co“, die zu einer Hitparade klassischer Jazz- und Blues-Standards geriet. Als da waren Jason Aldeans „Night Train“, der unverwüstliche Tophit „Feeling Good“ von Anthony Newley und Leslie Bricusse, der von Simon & Garfunkel kreierte Ohrenschmeichler „Scarborough Fair“, eine jazzig aufgepeppte Version von Thomas Moores „The last Rose of Summer“ und der vielgeliebte Song „Mas Que Nada“ von Sérgo Mendes.

Zum Schluss waren wieder alle Beteiligten beisammen, um gemeinsam die Reise ins „Winterwunderland“ anzutreten. Diesem populären Song von Felix Bernard folgte als stürmisch geforderte Zugabe noch einmal der poetische Motto-Hymnus, zu dem die Singgemeinschaft zwei Plastik-Düsenjets über ihren Köpfen hin und her schweben ließ.