In allen Gesprächen, die Lutz in Edirne führen wird, ist er fest entschlossen, kein Süßholz zu raspeln, sondern demokratische Standpunkte klar und deutlich anzusprechen „Wir müssen die Tiraden Erdogans in aller Form zurückweisen.“ Lutz sieht darin den Versuch des türkischen Staatschefs, sich über die Außenpolitik innenpolitisch Luft verschaffen zu wollen.
Der Oberbürgermeister will auch deutlich machen, welche Hoffnung er für die Zukunft der Türkei hegt: „Als demokratisches Land mit echter Religionsfreiheit“. Gerüstet ist er allerdings auch für den Fall, dass keine akzeptable Gesprächsbasis zu erkennen ist: „Dann müssten wir die Partnerschaft erst einmal auf Eis legen.“
Nicht ganz einfach sind die Beziehungen auch zur türkischen Gemeinde in Lörrach, erklärte Bürgermeister Michael Wilke. So gelinge es kaum, türkische Mitbürger zur Mitarbeit in der Internationalen Kommission zu bewegen. Um den Kontakt dennoch nicht abreißen zu lassen, besucht Wilke regelmäßig die Lörracher Moscheen. Er betont: „Wir müssen der Popaganda aus der Türkei auch hier vor Ort entwas entgegensetzen.“