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Lörrach Mit perlenden Läufen

Die Oberbadische
Anne-Sophie und Mathis Bereuter        Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Anne-Sophie und Mathis Bereuter in der Galerie Ars Nova

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Die Lörracher Galerie Ars Nova bietet jungen, aufstrebenden Musikern in lockeren Abständen ein Podium, sich dem Publikum vorzustellen. Am Sonntag spielte das in der Region bereits bekannte Zwillingspaar Anne-Sophie, Violine, und Mathis Bereuter, Klavier, zwei Sonaten aus Klassik und Romantik.

Die beiden aus Lörrach stammenden jungen Künstler studieren inzwischen an der Universität der Künste in Berlin. Zahlreiche Preise haben sie schon gewonnen. So war der Raum der Galerie Ars Nova voll besetzt.

Die Violinsonate Nr. 5 in F-Dur, op. 24, von Ludwig van Beethoven eröffnete das Programm. Die Sonate trägt den Beinamen „Frühlingssonate“. Ein treffender Name, denn bereits nach den ersten Takten stellen sich freudige Gefühle ein und wecken die Assoziation mit dem Frühling. Perlende Läufe des Klaviers mischen sich mit zarten Tönen der Violine.

Die Technik von Mathis Bereuter ist exzellent und ausgefeilt. Mit seinem differenzierten Anschlag ist es ihm ein Leichtes, allein mit der Wiederholung eines einzigen Tones eine Melodie zu erzeugen. Anne-Sophie Bereuter litt dagegen augenscheinlich phasenweise ein klein wenig unter Nervosität vor heimischem Publikum.

Jedoch: Mit viel Ausdruck und Differenzierungen gestalteten die beiden Musiker das „Adagio molto espressivo“. Rhythmisch schwierig ist das Scherzo, das sehr erfrischend erklang. Im abschließenden Rondo tritt das Klavier mehr in den Hintergrund und dient als Begleitinstrument der Violine.

Die Sonate für Klavier und Violine Nr. 3 d-moll, op. 108, von Johannes Brahms war das zweite Werk des Abends. Mit großzügig ausladenden Bögen baut sich der Kopfsatz mächtig auf, um wieder im Piano zu verklingen. Ausgesprochen lyrisch kommt, geführt von der Violine, das Adagio einher. Lebhaft und makellos gespielt der dritte Satz „Un poco presto e con sentimento“. Der letzte Satz „Presto agitato“ wartet mit einer beeindruckenden Steigerung auf.

Mathis Bereuter holt über weite Strecken das Klavier aus dem Schatten des „nur Begleitens“ heraus und verleiht dem Instrument eine eigenständige Funktion.

Als Zugaben erklangen das Prelude op. 34 von Dmitri Schostakowitsch und die Alt-Wiener Tanzweise „Liebesleid“ von Fritz Kreisler.

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