Lörrach (bk). Am Neujahrsmorgen sammelte der Jugendverband der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) nach Morgengebet und anschließendem Frühstück ehrenamtlich Müll in der Innenstadt. Elf große Säcke wurden gefüllt, so eine Medienmitteilung von AMJ. Sprecher Tahssin Rasheed sagte auf Anfrage, die Jugendorganisation befinde sich derzeit in Lörrach in der Gründungsphase. Die AMJ veranstalte zum 19. Mal einen bundesweiten Neujahrsputz, der Bestandteil ihrer Jugendarbeit sei. Das Programm habe zum Ziel, Barrieren sozialer und kultureller Unterschiede „zu brechen und für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu werben“, so die Mitteilung. AMJ dankt Bürgermeister Michael Wilke und Michael Rimkus von Werkhof für die Erlaubnis der Aktion. Gegenwärtig stehe der Islam „erneut am Pranger“. Jugendliche Muslime setzten mit der Aktion ein „sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit und Versöhnung“. Die Grundidee des Islam bestehe darin, dass ein Muslim seinem Schöpfer und den Menschen dient. Die AMJ trete als Reformgemeinde in über 206 Ländern für eine friedliche und toleranzgeprägte Lehre des Islam ein. Auf ihrer Homepage betont die AMJ, sie stehe unter anderem „für die ursprünglichen Werte des Islam: Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen, absolute Gerechtigkeit, Gleichwertigkeit von Mann und Frau, Trennung von Religion und Staat, Beendigung gewalttätiger Aktionen im Namen der Religion sowie die Menschenrechte, wie sie im Koran festgelegt worden sind“. Das Internet-Lexikon „Wikipedia“ schreibt über AMJ unter anderem: „Ahmadis glauben fest an die bevorstehende Vorherrschaft des Islam.“ Indes: Kennzeichnend sei „absoluter Verzicht auf Gewalt bei der Verfolgung ihrer Ziele.“ Und weiter: „Die AMJ-Gemeinde in Hessen bekam als erste muslimische Gemeinde 2013 den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts zugesprochen. Sie ist damit den christlichen Kirchen rechtlich gleichgestellt.“