Von Markus Greiß
Lörrach Nellie: Standortfrage bleibt ungeklärt
Die Oberbadische 25.07.2015 - 02:21 Uhr
Förderempfehlung nicht sicher
Lörrach. Die Übernahme des Soziokulturellen Zentrums Nellie Nashorn durch den Sozialen Arbeitskreis (SAK) ist fast unter Dach und Fach, wie Nellie-Geschäftsführer Tim Krause bei einer Infoveranstaltung am Donnerstag berichtete: Die Gründungsurkunde der gemeinnützigen GmbH liegt mittlerweile vor. Demnach wird der SAK als Alleingesellschafter fungieren, aber den Förderverein „Freunde des Nellie Nashorn“ als Beirat mit an Bord nehmen. Dieser erhält somit etwa bei der Programmauswahl ein Mitspracherecht.
Jetzt stehen nur noch die Erteilung der Handelsregisternummer und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit aus, wie Krause ausführte. Formal vollzogen sein soll die Übernahme bis Ende August. Danach stehen die Zeichen zunächst einmal auf Kontinuität: Die Arbeitsverträge der hauptamtlichen Mitarbeiter werden übernommen, und bis Ende 2015 läuft der Betrieb im Nellie wie gewohnt weiter. Dann erfolgt die schrittweise Anbindung des Nellie an den SAK.
Unklar sind derzeit noch zwei zentrale Punkte: Erstens, ob das Nellie auch 2016 wieder eine Landesförderung für Soziokultur erhält. Die eine Förderempfehlung aussprechende Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren (LAKS) „mag den Zusammenschluss nicht“, so Krause. Und zweitens, ob das Nashorn längerfristig ein neues Revier bezieht. Die Stadt braucht ein Jahr, um die für die Standortfestlegung notwendigen Analysen durchzuführen. Laut Krause spricht für den Verbleib im Flachsländer Hof der Flair und die Historie des Gebäudes sowie das Ensemble mit dem Free Cinema. Als Minuspunkte zählte er lärmbedingte Probleme mit der Nachbarschaft, die fehlende Barrierefreiheit und den großen Sanierungsbedarf auf. Er selbst zeigte sich in dieser Frage „ganz offen“.
Wo das Herz der Nellie-Freunde schlägt, veranschaulichte eine Stimmungsumfrage des Fördervereins während der Sitzung: Alle fünf Wortmeldungen fielen zugunsten des „wunderbaren Standorts“ Flachsländer Hof aus. Beifall erhielt Krause für sein vielseitiges Herbstprogramm, das mit dem Hof-Fest vom 25. bis 27. September eingeläutet wird und bis zum Jahresende eine breite Palette an Musik-, Theater-, Kabarett-, Kneipen-Kultur- und Mitmach-Veranstaltungen bietet. Der Vorverkauf beginnt bereits Ende Juli.
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