Lörrach Neue Impulse fürs Aichele-Quartier

Die Oberbadische

Jürgen Moser fördert die Debatte: Parksituation öffnen und aufwerten, Neubau neben der Villa

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Für die Villa Aichele ergeben sich neue Nutzungsoptionen. Das Architekturbüro von Jürgen Moser wird das Gebäude Ende Juli verlassen und an anderer Stelle in Lörrach ein neues Domizil beziehen. Gleichwohl fördert Moser weiter die Debatte über die Zukunft von Villa und Park. Der Wechsel berge Chancen für die Stadt – diese sollte sie nutzen.

Über Jahre hinweg wurden Park und Villa aus der Stadtentwicklungsdebatte weitgehend ausgeklammert. Erst Mitte 2014 wurde das Gebäude als neues Zuhause für das Familienzentrum ins Gespräch gebracht. Schon damals vertrat auch Moser die Auffassung, das Objekt und sein Umfeld solle wieder einer öffentlicheren Nutzung zugeführt werden.

Den Zaun entfernen, die Beziehung zur Stadt offen legen

Zur Erinnerung: Vor rund elf Jahren wurde die Villa im Zusammenhang mit einem städtischen Sparprogramm an Moser vermietet, weil sich der ursprünglich favorisierte Plan einer gastronomischen Nutzung nicht verwirklichen ließ.

Nun kann die Diskussion um die Zukunftsperspektive des vorderen Parkbereichs in die Überlegungen zur Aufwertung der Basler Straße zwischen Altem Markt und Aichele-Park sowie der Überarbeitung des angrenzenden Verkehrsknotens eingebunden werden.

Als Impuls für die Weiterführung der Debatte und die Weiterentwicklung des Areals schlägt Moser den Bau eines funktionalen, aber architektonisch ansprechenden Gebäudes neben der Villa vor, das parallel zur Bahnlinie neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen und gleichzeitig einen ansprechenden, klaren Abschluss des Ensembles bilden würde. Dieses könnte künftig eine attraktiv gestaltete Platzsituation einrahmen, die Bürger zum Verweilen einlädt.

Dabei sei die Nutzung des Neubaus keineswegs ans Familienzentrum (FAZ) gebunden, betont Moser. Bekanntlich wird auch über eine Koexistenz des Zentrums mit dem Nellie Nashorn unter dem Dach des Flachsländer Hofs nachgedacht – auch deshalb, weil der Umbau der Villa für die Zwecke des FAZ mit hohen Kosten verbunden wäre.

Welche Variante auch immer umgesetzt würde: Bei einer Belebung des Umfelds könne auch dem Thema „Gastronomie“ – nicht als Hauptnutzung, aber als ergänzende Facette des Neubaus – eine neue Chance gegeben werden, sagt Moser.

Eine attraktive Platzsituation

Für die Villa selbst biete sich wieder eine Zukunft als städtische Galerie an. Dem Verein Bildende Kunst Lörrach (VBK) stehen zwar verlässliche Ausstellungsmöglichkeiten im Dreiländermuseum zur Verfügung. Gleichwohl hätte die Bildende Kunst dann wieder ein eigenes Domizil – und dies mit überschaubaren Kosten: „Die Stadt müsste renovieren, aber nicht gleich umbauen“, erläutert Moser. Auch der Betrag für einen Neubau sei überschaubar – und im Vergleich zur Villa gut zu kalkulieren.

Von zentraler Bedeutung bleibe unterdessen, Villa, Park und die neue Platzsituation „sichtbar“ zu machen und die Wegebeziehungen zum städtischen Umfeld – Regio-S-Bahn, Meeraner Platz und Innenstadt – wieder deutlicher offen zu legen. Dazu gehöre auch, den massiven Zaun entlang der Baumgartner Straße zu entfernen, einzelne bauliche Elemente wie etwa der Torbogen könnten gleichwohl erhalten werden.

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