Lörrach Neues Leitbild für die Kultur

Die Oberbadische
Noch müssen Fragen der Landesförderung fürs Nellie Nashorn unter dem Dach des SAK geklärt werden. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Kulturkommission: Stadt gleist Prozess einer Kulturentwicklungsplanung auf

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Verwaltung hat gestern Abend in der Kulturkommission künftige Baustellen und Herausforderungen des städtischen Kulturlebens skizziert.

Ein Kulturentwicklungsplan soll helfen, Weichenstellungen transparent zu konstruieren und zu kommunizieren. Begleitet wird der Prozess von externen Kräften, um „eine Neid-Debatte“ zu verhindern“, sagte Fabian Kropf, stellvertretender Fachbereichsleiter „Kultur und Tourismus“ in seinem Vortrag. Welcher Akteur wird künftig welche Rolle in Lörrach übernehmen? Bei dieser Standortbestimmung werde sicher manches in Frage gestellt: schmerzhafte Entscheidungen nicht ausgeschlossen. Es gehe aber nicht darum, möglicht kräftig an der Kultur zu sparen, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Inhalte, nicht finanzielle Aspekte stünden im Zentrum der Überlegungen. Indes spielten Letztere eben auch eine Rolle, sowohl angesichts der Haushaltslage – „Die Ausgaben entwickeln sich dynamischer als die Einnahmen“ – als auch mit Blick auf eine „additive Kulturpolitik“, die in den vergangenen Jahren immer wieder das ein oder andere hinzugefügt habe.

Aufgegleist werden soll die Kulturentwicklungsplanung im Frühjahr 2016 mit einem Kulturforum. Nach einigen Zwischenschritten soll der Gemeinderat im Sommer 2017 ein kulturpolitisches Leitbild verabschieden

Auch über die Höhe finanzieller Zuwendungen entscheidet letztlich der Gemeinderat. Doch kann die Stadt in der Kommission Debatten anstoßen und deutlich machen, wo etwa bei städtischen Kultureinrichtungen Handlungsbedarf besteht. Sie ein Forum des frühen Austauschs von Verwaltung, Fraktionen und sachkundigen Bürgern über strategische Überlegungen.

Für das Nellie Nashorn steht schon in den kommenden Tagen eine wichtige Entscheidung an: Wenn das Nellie als „SAK Soziokultur gGmbH“ unter dem Dach des Sozialen Arbeitskreises firmiert, könnte dies Auswirkungen auf seine Zuschusssituation haben. Denn: Unter diesen Bedingungen sieht die Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg (LACHS) dessen Eigenständigkeit als zentrale Voraussetzung für die Landesförderung in Höhe von 60 000 Euro offenbar nicht mehr gegeben. Am Freitag sollen Gespräche in der Angelegenheit geführt werden.

Eine Entscheidung über die Zukunft des Museumsdepots wird unterdessen drängender. Ein Brandschutzgutachten bescheinige dem Depot in der Brombacher Straße „sehr schlechte Noten“. Hinzu kämen unter anderem Probleme mit Schimmel: Die Unversehrtheit der Sammlung sei in Frage gestellt. Ein Neubau sei angesichts der Rahmenbedingungen die wirtschaftlichere Lösung.

Gute Nachricht zum Schluss: Lörrach und Weil am Rhein planen eine gemeinsame Kulturnacht. Kropf: „Wir wollen die Nähe beider Städte erfahrbar machen.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading