^ Lörrach: Noch haben die Bürger Fragen - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Noch haben die Bürger Fragen

Die Oberbadische

Ortschaftsrat Haagen diskutiert Bauvorhaben „Lingertrain“

Von Ursula König

Lörrach-Haagen. „Was lange währt, wird endlich gut.“ So ganz scheinen die Haagener Bürger, allen voran die Anwohner des Bauvorhabens „Lingertrain“, nicht an diesen Spruch zu glauben.

Das zeigte die gut besuchte Sitzung des Ortschaftsrats am Dienstag. Dort stand der Bebauungsvorschlag Lingert-rain zur Diskussion, die rege, und wie Ortsvorsteher Horst Simon (SPD) bescheinigte, größtenteils auch sachlich geführt wurde. Durch einen Aufstellungsbeschluss und eine Veränderungssperre 2014, als Reaktion auf eine Bauanfrage, schaffte sich die Stadt genügend Freiraum, um neu zu beraten. Walther Schwenzer, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, erklärte dazu: „Es ist Vieles schiefgelaufen, doch jetzt soll eine Lösung gefunden werden, für die auch die Stadt gerade stehen kann.“

Im Vorfeld wurden nach einer Bauanfrage diverse Tätigkeiten am Hang ausgeführt, die nicht genehmigt waren. Den überarbeiteten Bauantrag stellte der beauftragte Architekt Ingo Herzog vor.

„Die Straße ist der kritische Punkt“

Auch Schwenzer stellte sich den Fragen, die vor allem aus den Reihen betroffener Anwohner kamen. Und diese beschäftigen vor allem zwei Themen: Die Straßenführung durch das Baugebiet und die Hangsicherheit. Ralf Meier (Freie Wähler): „Die Straße ist der kritische Punkt.“ Hier gelte es, einen Konsens zu finden. Das formale Vorgehen sieht zunächst eine Bauvoranfrage vor, erklärte Schwenzer. Der überarbeitete Bauantrag bewege sich durchaus im Rahmen dessen, was auch die Stadt anstrebe. Die Dichte der Bebauung, so Herzog, sei „zurück gefahren“ worden. Geplant sind nun drei Doppelhäuser mit zwölf Wohneinheiten und jeweils insgesamt vier Stellplätzen (im Innen- und Außenbereich).

„Sauber arbeiten; den Hang absichern und im Vorfeld von Fachleuten Probeschürfungen durchführen lassen“; dies steht auf der Liste der zu erledigenden Aufgaben. Denn, so Herzog: „Die bisherigen Hemdsärmeligkeiten wollen wir nicht mehr.“ Das bedeutet, es soll nach detaillierten Vorgaben gearbeitet werden, die auch den Erschließungsvertrag umfassen.

Und hierbei sind vor allem die Breite der Straße und Wendemöglichkeiten angesprochen. Die Straße sei zum Erschließen geeignet, so Herzog, aber es müssten Buchten zum Ausweichen geschaffen werden. Hier sei auch das Planungsbüro Rapp Regioplan gefragt.

Alfred Kirchner (CDU), der sich wie manch anderer Ortschaftsrat mehrfach einen Eindruck vor Ort verschaffte, meinte, die Straße sei mit gegenseitiger Rücksichtnahme ausreichend. Siegfried Bühler (CDU) gab zu bedenken, dass Ausweichmöglichkeiten aufgrund der Grundstücksgrenzen schwierig werden könnten.

Gefahr eines Hangrutsches beschäftigt die Bürger

Die Gefahr eines Abrutschens des Hanges beschäftigt viele Bürger. Die Frage, was denn ein erneutes Gutachten diesbezüglich bringen könne, wurde aus den Reihen gestellt. Die Antwort: „Die Techniken haben sich verändert. Das ist modernes Bauen“.

Auch Vorschläge zur Dachgestaltung wurden angesprochen. Bei der jetzigen Variante fügen sich die geplanten Neubauten so in den Hang, dass aus höheren Lagen keine Sichtbeeinträchtigungen zu befürchten sind, wenn die Dachkonstruktion stimmt. Jetzt müssen wohl Nägel mit Köpfen gemacht werden, denn der Bauherr, so war zu erfahren, mache keine weiteren Planungen, wenn die Bauvoranfrage nicht in absehbarer Zeit genehmigt wird. Und dafür scheint es seitens der Stadt grünes Licht zu geben: „Ich gehe davon aus, dass wir einen städtebaulichen Vertrag mit dem Bauherrn abschließen“, erklärte Schwenzer. Davor werde es weitere Prüfungen geben, vor allem der Verkehrslage. Ein Wunsch der Stadt sei auch ein Weg bis zur Grundstücksgrenze.

Der Ortschaftsrat beschlosszudem, dass die Beleuchtung im Talackerweg in Kürze installiert wird.

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