Lörrach Noten und Klänge trotzen dem Wind

Die Oberbadische
Der Wind zauste nicht nur an den Haaren von Ulrich Winzer, sondern auch an den Notenblättern.                                                                                                                                                                                                                                                                                           Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Stadtmusiken von Lörrach und Weil am Rhein geben Doppelkonzert auf dem Tüllinger Berg

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Einen neuen Spielort wollte die Stadtmusik Lörrach am Sonntag ausprobieren. Der Lindenplatz in Obertüllingen schien den Verantwortlichen dafür geeignet zu sein. Vom Ambiente mit dem alten Baumbestand, der für Schatten und Wohlfühlstimmung sorgt, ist dieser Platz in der Tat für ein Freiluftkonzert ideal geeignet. Aber in freier Natur ist man eben immer abhängig vom Wetter.

Womit Daniel Gramespacher, Vorsitzende der Stadtmusik Lörrach, nicht gerechnet hatte, war der lebhafte Wind auf dem Höhenrücken. Was den zahlreichen Zuhörern Erleichterung und Abkühlung verschaffte, ließ viele der Musiker den Kampf mit wehenden Notenblättern aufnehmen. Wäscheklammern zum Festklemmen der Noten auf den Ständern gehörten da zum unverzichtbaren Werkzeug.

Das Programm der Stadtmusik war mitreißend und abwechslungsreich. Es begann mit dem Blues „Sankt Louis“ und der Filmmusik aus dem Film „Cars“. Dies glänzte durch differenzierte Nummern im raschen und langsamen Tempo. Der Klang des stark besetzten Blasorchesters wurde vom Wind glücklicherweise erstaunlich wenig beeinträchtigt.

Viel Freude bei den Zuhörern erzeugte der Song „Mana Mana“ aus der Sesamstraße. Harald Birk spielte dabei mit dem Bariton-Saxofon die charakteristische Solostimme.

Überhaupt erlaubte der Dirigent Ulrich Winzer mehreren seiner Musiker schöne Solostellen. Dabei sei das wohlklingende Oboen-Solo in einem Tanz im mittelalterlichen Stil hervorgehoben. Sehr temporeich erklangen auch die Höhepunkte aus dem „Tanz der Vampire“.

Erstmals nach einer langen Pause spielten die Stadtmusiken von Lörrach und Weil am Rhein wieder gemeinsam in einem Doppelkonzert. Daniel Frank, Dirigent der Stadtmusik Weil, hat erst vor rund sechs Monaten die Leitung des Orchesters übernommen und trat in dieser Eigenschaft erstmals öffentlich auf.

Auffallend war, dass Frank den Rhythmus des Schlagzeuges besonders hervorhob. Die Bläser mit ihren Melodien traten in den Hintergrund. Das bemerkenswerteste Stück war ein Querschnitt durch den Animationsfilm „Ratatouille“.Gemeinsam spielten beide Musikformationen abschließend das „Badnerlied“.

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