Wegen Verzögerungen im Bauablauf können die beiden Leichtbauhallen für 200 Flüchtlinge in Brombach erst in der  dritten Novemberwoche bezogen werden. Das hat der Landkreis am Donnerstag mitgeteilt. Ursprünglich hätte die Notunterkunft auf dem Hugenmatt-Sportplatz bereits Anfang des Monats fertig sein sollen, später wurde der Bezug auf kommenden Montag terminiert.

Von Kristoff Meller
Lörrach. Da aber für den 11. November  schon die nächsten 100 Menschen aus der Erstaufnahme in Karlsruhe  erwartet werden, musste jetzt umdisponiert werden: Die Zelte im Steinener Schwimmbad bleiben   für weitere zwei Wochen bestehen. Ursprünglich war geplant, die provisorischen Unterkünfte in den Zelten wegen des  nahenden Winters Ende Oktober abzubauen. Die derzeit noch relativ gute Witterung mache den vorübergehenden Erhalt der Unterkunft aber möglich, so eine Mitteilung.

Nachdem am Dienstag knapp 70 Menschen aus den Zelten in Steinen in die neu errichtete Notunterkunft in Hauingen (wir berichteten) und in die GU Efringen-Kirchen umgezogen waren,  sollten gestern Katastrophenschutzeinheiten in den Zelten die elektronischen Anlagen abbauen. Stattdessen werden erneut Betten angeliefert, die bereits abgebaut waren.

Anschlussunterbringung: Lörrach ab 2016 nicht mehr sicher befreit

Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen müssen außerdem ab kommenden Jahr auch Städte und Gemeinden im Landkreis mit einer Gemeinschaftsunterkunft (GU)  für die Anschlussunterbringung  sorgen. Mit der Zusage, die GUs in der Gretherstraße und am zweiten Standort in Haagen einzurichten, war die Stadt Lörrach seit Ende 2014 von der Anschlussunterbringung befreit. Bis dahin konnten 231 Menschen Teil im Stadtgebiet untergebracht werden.

Spätestens nach 24 Monaten müssen anerkannte oder geduldete Asylbewerber die GUs verlassen, werden nach einem Schlüssel den Städten zugewiesen und müssen von diesen mit Wohnraum versorgt werden.  Die neue Regelung sieht allerdings vor, Plätze in GUs und in Notunterkünften bei der Quote von Zuweisungen zu berücksichtigen. Je höher die Zahl der Plätze in den Unterkünften ist, desto weniger Flüchtlinge müssen versorgt werden.

Da in Lörrach derzeit eine  temporäre Notunterkunft mit 150 Plätzen  in Hauingen, die GU Gretherstraße mit 100 Plätzen und ab übernächster Woche die Notunterkunft in Brombach betrieben werden, ist Lörrach     nicht sofort von der neuen Regelung betroffen: „Wir werden nicht gleich im Januar 50 Personen unterbringen müssen“, erklärte Malte Krieger, Fachbereichsleiter Bürgerdienste, auf Anfrage.

Dennoch sei in naher Zukunft ein „wohnungspolitisches Gespräch mit allen beteiligten Akteuren“ geplant, um „Strategien für die Anschlussunterbringung“ zu erarbeiten, falls die vorgehaltenen Plätze in den bestehenden Einrichtungen  der Stadt nicht mehr ausreichen, um von der  Anschlussunterbringung befreit zu sein, so Krieger.

Der Landkreis Lörrach müsse im kommenden Jahr voraussichtlich rund 1000 Personen in der Anschlussunterbringung versorgen, es sei aber derzeit schwierig zu sagen, „inwiefern sich diese Zahl entwickelt“, so Krieger.

Unterdessen wird der potenzielle weitere Standort „Georges-Köhler-Straße/ Imbachweg“, ein nichtbebautes Gewerbegrundstück im Innocel-Quartier, nicht zeitnah als   Notunterkunft genutzt: „Frühestens im März“ rechnet Junia Folk, Pressesprecherin des Landkreises, mit einer Belegung.