Von Walter Bronner Lörrach. Das Auftakt-Konzert des unter dem Leitmotiv „Goldener Herbst“ stehenden ökumenischen Festivals der Kirchenmusik Lörrach am Sonntag in der Christuskirche war ganz auf erbauliches Zuhören ausgerichtet. Denn Bezirkskantor Herbert Deininger hatte dafür ein Programm zusammengestellt, das neben originalen und arrangierten Klangreliquien geistlicher Provenienz auch vielgeliebte Ohrenschmeichler profaner Tonkunst aufwies. Mitgestaltet wurde das publikumsfreundliche „Wunschkonzert“ innerhalb der Reihe „Klangraum Kirche“ von der aus Ellwangen stammenden und jetzt in Luzern wirkenden Sopranistin Cornelia Maria Stäb und der seit über zehn Jahren in Lörrach beheimateten Geigerin Astrid Maintock. Die Vortragsfolge begann mit dem effektbetonten „Einzug der Königin von Saba“ aus Händels Oratorium „Salomo“, hier in einer Orgelbearbeitung von Johan van Slageren, die Herbert Deininger mit vitalem Drive absolvierte. Gleichermaßen brillierte er später in Mozarts Fantasie f-Moll/F-Dur (KV 594), dessen rasanter Allegro-Mittelteil höchste spieltechnische Anforderungen an den Interpreten stellt. Seine Kompetenz als Bach-Interpret stellte er zudem mit dem Orgelchoral „Ach bleib bei uns…“ heraus. Echte Prüfsteine für Sängerinnen sind die Arien „Meine Seele hört im Sehen“ von Händel und „Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen“ aus Bachs Adventskantate (BWV 36), die Cornelia Maria Stäb mit einer Spur zu dezenter, tonlich jedoch anmutiger Stimmführung darbot. Ihre beeindrucken Qualitäten als lyrischer Sopran entfaltete sie später in Antonin Dvoraks „Biblischen Liedern“ (mit Orgelbegleitung) „Gott ist mein Hirte“, „Herr, o mein Gott“ und „Hör‘, o Vater…“ mit berückendem Schmelz, desgleichen in Mozarts berühmter Messe-Sequenz „Laudate Dominum“ . Astrid Maintoks begleitendes Geigenspiel bei Händel, Bach und Mozart beeindruckte durch warme Klangvaleurs und kraftvoll-kernige Intonation. Dies ebenso im klangsinnlichen Duospiel mit dem Organisten in einer von Herbert Deininger selbst arrangierten Fassung der romantisch-sentimentalen „Méditation“ aus Jules Massenets Oper „Thais“ und dem anrührenden (rein instrumentalen) „Abendlied“ von Joseph Rheinberger. Den anhaltenden Beifall vergalt das Trio mit „Jesu bleibet meine Freude“, dem wohl beliebtesten aller Kantatenchoräle Bachs.