Lörrach Ordentlich was auf die Ohren

Die Oberbadische

„Live Check Bandcontest“: Sieger sind „One on One“ aus Lörrach

Ordentlich was auf die Ohren gab es beim Live Check Bandcontest am Freitag im Alten Wasserwerk in Lörrach: Fünf regionale Bands mit unterschiedlichsten Musikstilen zeigten ihr Können. Spät am Abend stand das Ergebnis dann fest: Jury und Publikum kürten One on One aus Lörrach zum Sieger.

„Krass, was für tolle Bands wir in der Region haben“, sagte Kerstin Schneider, bekannt als die Musikerin „The Kerstin“, die mit Sam Klink (SAK), Norman Lonhard (Musikstation Musikschule Lörrach) und Peter Geiselhardt, bekannt als Peter Reimtgut, die Fachjury bildete. Sie bewerteten die Bands nach Kriterien wie Bühnenpräsenz, Songwriting und musikalisches Können. Das Publikum entschied da mehr aus dem Bauch heraus: Welche Musik steckt an und bringt Stimmung.

Es war reiner Zufall, – die Reihenfolge der Auftritte wurde am Freitagabend per Los entschieden – dass die spätere Gewinnerband den Abend eröffnete. Die noch recht junge Band konnte das Publikum mit eingängigen Hip-Hop-Beats gleich für sich gewinnen. Die deutschen Texte taten ihr übriges und schienen den jungen Zuhörern aus der Seele zu sprechen. Und die Band hatte noch ein Ass im Ärmel: Mit Decision holten sie für zwei Songs einen Nachwuchs-Rapper auf die Bühne, der mit seinen Rhymes den Auftritt perfektionierte.

Lockeren Indie-Pop aus Lörrach zeigten die Jungs von SittingInBetween aus dem Rebland, die erst seit knapp einem Jahr zusammen auftreten und mit teils tiefsinnigen, teils selbstironischen Texten – ein Lied trägt den Titel „Bärensong“, enthält aber kein deutsches Wort – überzeugten. Sie wagten sich sogar an „Kids“ von MGMT ran – und coverten den Indie-Klassiker gar nicht mal schlecht.

Nicht zu überhören waren Until Resistance aus Lörrach, die mit Extreme Metal herausstachen. Texte sind bei dieser Band, die seit 2014 zusammen auftritt, eher zweitrangig – hauptsache laut und kraftvoll. Was die Jungs auf der Bühne taten – springen und ausrasten – taten ihre Anhänger in den ersten Reihen gleich und pogten was das Zeug hielt.

Eine echte Erholung waren im Anschluss die Schopfheimer Jungs von Bucket Brigade, die ihre „Waffe“, die markante tiefe Stimme des Sängers Agung Korngiebel, gekonnt einsetzten.

Und eines machte die Band ganz deutlich: Ihren Stil – eine Mischung aus Indie-Rock, Post Punk und Britpop – haben sie bereits gefunden.

Die weiteste Anreise – und damit auch mit weniger Fans im Publikum – waren The Weight And The Warmth aus Freiburg. Doch davon – und auch wenn sie aufgrund der vorgerückten Stunde vor geschrumpfter Publikummasse spielen mussten – ließen sich die Jungs nicht beirren und zogen ihr Programm mit tiefsinnigem Indie Rock durch. Dass die Musiker erst seit gut einem halben Jahr zusammen auf der Bühne stehen, war ihnen nicht anzumerken: The Weight And The Warmth war mit Abstand die professionellste Band an diesem Abend. Die Herkunft des Bandnamens wurde deutlich untermauert: Er steht für melancholische Texte, die das Fundament der Songs bilden, und für treibende und fröhliche Melodien, die den Songs ihre Wärme geben.

Nach den Auftritten hieß es für alle Noch-Dagebliebenen Stimmen abgeben – ein bis drei Punkte für die Lieblingsband und die weiteren Favoriten – und dann warten bis zur Bekanntgabe durch die Jury: Mit einem laut Sam Klink „knappen Ergebnis“ kamen One on One aufs Siegertreppchen, gefolgt von The Weight And The Warmth. Den Gewinnern gebührt ein Auftritt beim SAK-Open-Air am 8. Juli, die Zweitplatzierten bekommen ein Bandcoaching in der Musikschule Musikstation.

Open Air am 8. Juli

Besser geht’s nicht, dachten sich die Zuschauer und applaudierten lautstark für One on One. Doch die Jungs schlugen die Möglichkeit aus, sich beim Open Air erneut einem großen Publikum präsentieren zu können. „Der 8. Juli ist ein schlechtes Datum – alle Bandmitglieder haben schon Karten fürs Frauenfeld-Open-Air, was an diesem Wochenende stattfindet“, sagten die Jungs. Zur Überraschung für The Weight And The Warmth gaben One on One den Hauptgewinn an die Zweitplatzierten weiter – der Deal wurde mit einem Handschlag und Umarmung der beiden Frontmänner besiegelt. „Die Bands haben entschieden“, sagte Sam Klink ebenfalls etwas überrascht. „Aber das SAK wird mit den Jungs von One on One auf jeden Fall noch etwas machen“, sagte Klink, bevor die Gewinner zum Abschluss noch eine gefeierte Zugabe spielten.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading