Von Peter Ade Lörrach-Hauingen. Sie hat die halbe Welt bereist und ist trotzdem der Heimat treu geblieben. Wenn Vreni Hirt am heutigen Freitag in Hauingen ihren 80. Geburtstag feiert, darf sie auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Die Jubilarin ist seit dem 18. Lebensjahr SPD-Frau aus Leidenschaft. Dafür wurde sie von der Partei vor einem Jahr mit der Willy-Brandt-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Partei für ehrenamtliches Engagement, geehrt. Landesjustizminister Rainer Stickelberger würdigte die Jubilarin als „Kämpferin für Gerechtigkeit“. Sie habe einen großen Beitrag für Demokratie und soziale Gerechtigkeit geleistet. An der Entwicklung Hauingens hat Vreni Hirt maßgeblich mitgewirkt - am Dorfentwicklungsplan ebenso wie am guten Funktionieren der Elektrizitäts-Genossenschaft EGH. Hirt hat in Lörrach und Hauingen deutliche Akzente gesetzt und Missstände stets mutig beim Namen genannt. Sie gehörte dem Gemeinderat von 1980 bis 2014 an und wirkte im Ortschaftsrat Hauingen von 1992 bis 2004. Das Glück ihres Lebens kam mit dem aus Trossingen stammenden Werkzeugkonstrukteur und Abteilungsleiter Dieter Hirt, der ebenfalls in der SPD und bei den Naturfreunden aktiv ist. 1998 erhielt Hirt für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz. Bei den Naturfreunden wirkte sie als Schriftführerin und Kassiererin sowie von 1982 bis 2009 als Vorsitzende. Sie finanzierte das Naturfreundehaus „Gersbacher Hörnli“, bei dessen Bau bereits ihr Vater Emil Huber eine treibende Kraft war. Als Vorsitzende der Naturfreunde unterstützte sie maßgeblich den Aufbau des Hauses „Am Gleis“. Seit 2009 ist Hirt Ehrenvorsitzende. Porzellanmalerei, Fotografieren und Reisen in alle Welt sind die Hobbys der 80-Jährigen. Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung mit dem Dalai Lama bei einem Indien-Besuch, wobei ihr das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter ein handsigniertes Bild des Potala-Palastes überreichte. Bis heute engagiert sich die Jubilarin für die Aktion „Menschen helfen Menschen“ des verstorbenen Schauspielers Karl-Heinz Böhm, mit dem sie vor einigen Jahren einen Benefizabend im Burghof veranstaltete. Einer syrischen Familie verhalf sie zu Unterkunft und Hausrat in Hauingen. Vreni Hirt habe sich altershalber „nur formal zurückgezogen“, streifte Justizminister Stickelberger bei der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille mit verschmitztem Unterton den nach wie vor unerschrockenen Einsatz der Genossin für die Belange der Naturfreunde und das Engagement für die Sozialdemokraten. Die Jubilarin wurde im Untereck geboren, besuchte die kaufmännische Schule, absolvierte in einer Brombacher Wollvertretung eine kaufmännische Ausbildung und ging auf die Handelsschule. Danach arbeitete sie 13 Jahre lang bei Coop Basel in der Buchhaltung, um sich danach, ab 1971, privat mehr der Familie zu widmen. Den zahlreichen Glückwünschen zum Geburtstag schließen wir uns gerne an.