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Lörrach Römische Fundamente in Brombach

Die Oberbadische
Die imposanten Fundamente der Villa rustica in Brombach, am oberen Bildrand erkennt man das ursprüngliche Geländeniveau. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Entdeckung war spannend und von Zufällen bestimmt

Von Gottfried Driesch

Lörrach-Brombach. Viel aufregender als bei unserem Bericht über den Tag des offenen Denkmals geschildert, gestaltete sich die Entdeckung der römischen Villa rustica im Gewann „Wellental“ in Brombach. Hier jetzt ein vollständiger Abriss der aufregenden Geschichte um den Fund der Fundamente.

Ein erster, zunächst wenig beachteter Fund reicht bis in den Sommer 1979 zurück. Der inzwischen verstorbene Brombacher Postbeamte Gerhard Billmann hatte unterhalb des Siedlungsgebietes Bühl einen Bruchstein entdeckt, der allem Anschein nach von Menschenhand behauen war. Er ließ den Stein in einem Gebüsch liegen und erzählte später seinem Bekannten Hermann Ziereisen davon. Die Sache geriet bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag 1979 in Vergessenheit. An diesem Tag, es lag kein Schnee, gingen Billmann und Ziereisen an die Fundstelle des Sommers. Der Acker daneben war gerade frisch gepflügt. In den Schollen fanden sich Ziegel- und Mörtelreste, die die beiden Männer zusammen mit dem Bruchstein in einer Tüte sammelten und mit nach Hause nahmen.

Wieder verging einige Zeit, und es wurde Sommer. In der Zeitung erschien ein Bericht über den Heimatforscher Erhard Richter. Richter war im Hauptberuf Lehrer am Gymnasium Grenzach-Wyhlen. Irgendwann gab Hermann Ziereisen einem Schüler des Gymnasiums die Tüte mit den Fundstücken mit in die Schule, um sie an Erhard Richter weiterzugeben.

Richter erzählte, dass er die Tüte zunächst achtlos in eine Ecke gelegt habe. Erst seine Ehefrau Erika drängte darauf, den Inhalt der Tüte in Augenschein zu nehmen.

Rasch war Erhard Richter begeistert und Feuer und Flamme. Er schaute sich den Fundort in Brombach an und verständigte das Landesdenkmalamt. Der oberste Denkmalschützer Gerhard Fingerlin begleitete später wissenschaftlich die Ausgrabungen.

Ende März 1981 begannen schließlich die Grabungsarbeiten. Bereits am ersten Grabungstag wurde eine der Fundamentmauern gefunden. Die Lörracher Tageszeitungen wurden aufmerksam und besichtigten die Grabungsstelle. Am 1. April 1981 erschien in den Zeitungen ein großer Bericht: „Römische Überreste in Brombach gefunden“. Nicht wenige Leser hielten das für einen Aprilscherz und riefen erbost bei den Zeitungen an. Aber es war ein aufsehenerregender Fund, denn im Wiesental rechts des Rheines waren bisher keine römischen Überreste gefunden worden.

Inzwischen sind die Fundamente gesichert und für jedermann zugänglich. Eine Schautafel unterrichtet über den vermuteten Zweck und die Bauart des römischen Gutshofes.

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