Unterstützung von CDU, Freien Wählern und Grünen / Denzer warnt vor hohen Kosten für Eigentümer
Lörrach (ra/uc/sb). Die CDU-Fraktion befürwortet die Gebäudesanierungsoffensive für Mehrfamilienwohnhäuser ab sechs Wohneinheiten. Diese wird am Donnerstag im Gemeinderat erörtert.
Die Aussicht auf Vergabe eines Zuschusses der Stadt im Vorfeld der Sanierungsarbeiten an älteren Gebäuden durch eine qualifizierte Vor-Ort-Beratung, unabhängige Sachverständige und einen Sanierungsfahrplan könne Eigentümergemeinschaften bei ihrer Entscheidungsfindung hilfreich sein. „Eine sinnvolle Maßnahme im Bereich der Gebäudebestandspflege auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune“, erklärt die CDU in einer Mitteilung.
Auch bei den Freien Wählern war das Konzept zur geplanten Sanierung von Mehrfamilienhäusern ab sechs Wohneinheiten ein Thema. Mehrheitlich stimmen die Freien Wähler der geplanten Gebäudesanierungsoffensive zu, allerdings mit Vorbehalten: „Das kostet enorm viel Geld für die Eigentümer“, erklärte Thomas Denzer zu einem „Bereich, der nicht mehr bezahlbar ist.“ Aus Erfahrung wisse er, dass viele Eigentümer bereit wären, Maßnahmen umzusetzen, wenn sie bezahlbar wären.
Fraktionsvorsitzender Uwe Claassen sieht den Informationsbedarf der Hausverwaltungen in Sachen Sanierung und Modernisierung ebenfalls. Die Ansprache der Hausverwaltungen sollte jedoch durch aktive Einbindung der Kreishandwerkerschaft und Handwerker realisiert werden. Gemeinsam könnten dann Vor-Ort-Schulungen angeboten werden. „Die Grundidee ist gut, aber die Maßstäbe könnten zu hoch gesetzt sein“, so Claassen.
Die Vorlage wurde auch von der Grünen-Fraktion diskutiert. Die Stadt will bis 2050 „klimaneutral“ sein. Eine Studie habe gezeigt, dass dies möglich ist. Die nötigen Maßnahmen seien bekannt und wurden vom Gemeinderat Anfang 2012 befürwortet.
Die Mehrzahl der 200 größten privaten Energieverbraucher ist in Besitz von Wohneigentümergemeinschaften (WEGs). Die Grünen begrüßen ebenfalls die von der Stadtverwaltung vorgesehene Gebäudesanierungsoffensive für Mehrfamilienhäuser, die WEGs und auch Hausverwaltungen darin unterstützt, einen Sanierungsfahrplan (Dach, Fassade, Fenster, Heizung) zu erstellen und eine Beratung zu Förderprogrammen vorsieht.
„Den WEGs und auch oftmals den Hausverwaltungen fehlt das Know-how für eine energetische Sanierung. Hinzu kommen die Abstimmungsschwierigkeiten bei den WEGs. Diese Hürden sind dann meistens zu groß, so dass der Einstieg in die Sanierung immer weiter vor sich hergeschoben wird“, sieht Stadtrat Stephan Berg hier einen dringenden Handlungsbedarf.
Die Grünen-Fraktion weist auch darauf hin, dass die Hausverwaltungen durch Infoveranstaltungen fortgebildet werden müssen. Denn viele seien mit diesem Thema überfordert bzw. sehen dies nicht als ein wichtiges zusätzliches Geschäftsfeld, so die Mitteilung der Grünen.
