Lörrach. Die CDU-Gemeinderatsfraktion und IG Velo Lörrach werden sich zukünftig enger und direkter austauschen. Bei einem Gespräch im Nellie Nashorn ging es um eine Intensivierung des Kontakts, der in der Vergangenheit gelegentlich von Irritationen auf beiden Seiten gekennzeichnet war. In traditionellen Fahrradregionen wie dem Münsterland sei das Thema Radverkehr sehr viel weniger (partei-) politisch aufgeladen, so Stadtrat Carsten Vogelpohl. Pragmatische Lösungen für konkrete Probleme stünden dort in öffentlichen Diskussionen im Vordergrund. Darum sei der direkte Austausch nun sehr positiv. IG Velo-Vorstand Hartmut Weber unterstrich den überparteilichen Charakter der Fahrradinitiative und trat dem Eindruck einer einseitigen Nähe zu einer Partei entgegen. Die mittlerweile über 600 Mitglieder kämen aus allen Bereichen, sie eine das Interesse an einer Verbesserung des Radverkehrs vor Ort. Zukünftig mehr mit- als übereinander reden Die IG Velo wolle in Lörrach einen Runden Tisch Radverkehr etablieren, erklärte Vorstand Stephan Hundertmark, um aktuelle Vorhaben frühzeitig mit der Verwaltung und den politischen Akteuren zu diskutieren. Dadurch könnten Fehlplanungen und Missverständnisse vermieden werden. Solche Treffen könnten ein- bis zweimal im Jahr stattfinden. In den kommenden Wochen werde die IG Velo auch mit den anderen Gemeinderatsfraktionen das Gespräch suchen, um für diese Idee zu werben. Fraktionsvorsitzende Petra Höfler sagte die Unterstützung zu. Die CDU mache Verkehrspolitik für alle Menschen in Lörrach. Die verschiedenen Interessen und Wünsche müsse man unter einen Hut bringen. Analog zu anderen thematischen Gesprächskreisen sollte die Stadt eine solche Runde ausrichten. Stadträtin Doris Jähnisch regte an, auch den neuen Gesamtelternbeirat, den Seniorenrat, das Jugendparlament und den Behindertenbeirat zu dieser Gesprächsrunde einzuladen. Auch CDU-Verkehrsexperte Bernhard Escher begrüßte die Idee eines Runden Tisches. Damit hätten Fehler wie der falsch gewählte Standort der Veloeinstellhalle eventuell vermieden werden können, so eine Pressemitteilung. Als aktuelles Beispiel sprach Escher die Neuplanung des Aichele-Knotens an. Die Querung der Fahrbahn sei für Radfahrer nicht optimal. Daniel Mascher (IG Velo) bestätigte das Gefährdungspotential und hoffte auf einen neuen Vorschlag seitens der Verwaltung. Stadträtin Ulrike Krämer lud die IG Velo-Vertreter ein, sich bei Anliegen direkt an die CDU-Fraktion zu wenden. Beide Seiten waren sich abschließend einig, zukünftig mehr miteinander als übereinander zu reden.