Lörrach Säule des regionalen Handwerks

Die Oberbadische
Ingeborg Formanowski ist seit 60 Jahren Mitglied der Baugenossenschaft. Sie wurde von den Vorständen Markus Lacher, Andreas Seiter und Frank Roser (v. l.) geehrt. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Baugenossenschaft modernisiert Wohnungen / 2,5 Prozent Dividende für Mitglieder

Von Peter Ade

Lörrach. Der frühere Kreishandwerksmeister Gerhard Lorenz sieht die Baugenossenschaft Lörrach (BGL) als bedeutenden Partner des regionalen Handwerks. In der BGL-Mitgliederversammlung dankte er für die kontinuierliche Berücksichtigung bei Auftragsvergaben.

Die BGL-Mitglieder billigten den Jahresabschluss 2014 einstimmig (wir berichteten). Die 2070 Mitglieder bekommen 2,5 Prozent Dividende, die sich aus einem Anteil am Bilanzgewinn in Höhe von 104 000 Euro ergibt. Die Geschäftserwartungen seien trotz schwieriger Rahmenbedingungen übertroffen worden, berichtete BGL-Geschäftsführer Andreas Seiter in der Mitgliederversammlung im Gemeindehaus St. Peter und Paul. Er bezifferte die Bilanzsumme mit 39,067 Millionen Euro.

„Auf gesunden Füßen“

Das Eigenkapital konnte um 312 000 auf 14,35 Millionen Euro erhöht und der Zinsaufwand für langfristige Verbindlichkeiten um 80 000 Euro gesenkt werden. Aufsichtsratsvorsitzender Theo Fräulin bestätigte dem Vorstand soliden Umgang mit den Finanzen. Die BGL stehe „auf gesunden Füßen“.

Sanierung und Modernisierung der eigenen Mietshäuser bleiben die Kernaufgabe der Genossenschaft. 2014 seien in die Verbesserung der Bauqualität knapp 2,5 Millionen Euro investiert worden.

Neben laufenden Maßnahmen hat die Genossenschaft ein großes Projekt auf dem Areal des vor einiger Zeit abgebrochenen Lerchenhofes im Visier. Dort soll eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen entstehen, eventuell ergänzt durch eine umfassende energetische Sanierung des Nachbaranwesens Brühlstraße 14/16.

Kritische Worte richtete Seiter an die Adresse von Bund und Land, die den Wohnungsbau in „keiner praktikablen Weise“ unterstützten. Die beschlossene Mietpreisbremse schaffe keine Stabilität, sondern reduziere die Rechtssicherheit und den Rechtsfrieden. Sinngemäß sagte Seiter, juristische Gängeleien würden die Investitionsbereitschaft bremsen.

Mit einer durchschnittlichen Miete von 6,19 Euro pro Quadratmeter sind die BGL-Wohnungen laut Seiter „günstig und Hartz-IV-fähig“. Eine Stadt wie Lörrach, in der jährlich 180 neue Wohnungen benötigt würden, sollte hinsichtlich der Höhe der Mieten nach ihren Stadtteilen und Quartieren bewertet werden. Der Begriff „ortsübliche Vergleichsmiete“ sei wenig tauglich, da es für Lörrach keinen Mietspiegel gebe.

2014 hat die BGL etwa die Hälfte der Mieteinnahmen in Sanierungen investiert und auf der Einnahmenseite einen Überschuss von 370 000 Euro erwirtschaftet. Davon werden auf Beschluss der Mitglieder 104 000 Euro als Dividende ausgeschüttet.

Sabine Heidenreich und Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker wurden einstimmig als Aufsichtsräte bestätigt. Ingeborg Formanowski und Yvonne Gangwisch sind seit jeweils 60 Jahren BGL-Mitglieder und -Mieter.

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