Lörrach Schäfer: „In der Gretherstraße ein positives Signal gesetzt“

Die Oberbadische

Dekanin Bärbel Schäfer äußert sich in einer Stellungnahme zur Unterbringung von Asylbewerbern in Lörrach und dem Landkreis

Lörrach. Bärbel Schäfer, Dekanin im Kirchenbezirk Markgräflerland, äußert sich in einer Stellungnahme zum Thema Asylbewerber. Wir veröffentlichen diese nachfolgend in Auszügen:

„Das Diakonische Werk, der Kirchenbezirk sowie sein Beauftragter für Asylfragen freuen sich über die Möglichkeit, dass Asylbewerber demnächst Zuflucht und Aufnahme in Lörrach finden. Bereits seit Mitte der 80er Jahre ist das Diakonische Werk, gemeinsam mit der Bevölkerung, der Kreis- und Stadtverwaltung, dem SAK und vor allem Hilfsorganisationen, wie dem „Arbeitskreis Miteinander“, erfolgreich in der Aufnahme von Flüchtlingen gewesen. Dabei durften wir erfahren, dass die Aufnahme nach einer Flucht und die Beherbergung von Menschen, die im Eindruck von Bürgerkrieg und politischer Verfolgung sich auf eine verzweifelte Reise begeben hatten, in Lörrach eine Selbstverständlichkeit ist.

Die Größe der Unterkunft und die Lage waren in der Vergangenheit nie das Problem Kreis und die Stadt waren darauf bedacht, den Menschen Zuflucht zu geben. Viele Flüchtlinge fanden ihre Heimat in Lörrach und Umgebung und gehören heute zur Bevölkerung. Stadt, Bürgerschaft und Verbände haben hier vorbildlich an der Verwirklichung des Grundrechtes auf Asyl gearbeitet.

Wir freuen uns, dass mit der Bereitstellung der Wohnungen in der Gretherstraße durch die Wohnbau ein positives Signal gesetzt wird, welches hoffentlich die Ablehnung der Unterbringung von 200 Menschen, die eine sichere Unterkunft in Brombach zu finden hofften, überstrahlt. Wir wünschen uns sehr, dass sich weitere Standorte finden lassen, die eine baldige Besserung der menschenunwürdigen Situation in der überfüllten Gemeinschaftsunterkunft in Rheinfelden mit sich bringen. Wir verstehen auch die Befürchtungen von Menschen, sich an eine große Anzahl neuer Nachbarn gewöhnen zu müssen. Die Erfahrung der Solidarität durch die Bevölkerung ist jedoch Anlass, diese Angst zu nehmen. Dazu Pfarrer Jörg Hinderer, Asyl-Beauftragter des Kirchenbezirks: ,Wer kaum Berührungen mit Flüchtlingen hat, den verunsichert die Situation. Angst und (Teil)Ablehnung sind die Folge. Das ist verständlich. Wer aber den Flüchtlingen persönlich begegnet, für den bekommen sie ein Gesicht. Und ich merke dann, dass ein Flüchtling ein Mensch ist wie ich selbst.’“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading