Nach einer zweimonatigen Testphase hat die Stadt gestern das neue Regenklärbecken Teichmatten offiziell in Betrieb genommen. Verschmutztes Regenwasser wird nun vor seiner Einleitung in die Wiese gereinigt. Von Bernhard Konrad Lörrach-Haagen. Dies ist eine Pflichtaufgabe für die Stadt, denn vor allem der erste Schwung abfließenden Regens führt viele Schmutzpartikel von Straßen, Parkplätzen und Dächern mit sich. Bislang wurden bei Niederschlägen sämtliche Verschmutzungen ungeklärt in die Wiese geleitet. Dies wird künftig in Haagen durch das vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung errichtete Regenklärbecken vermieden. „Da die Einleitungsstelle in die Wiese in der Trinkwasserschutzzone II liegt, bestand sowohl aus wasserwirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht dringender Handlungsbedarf“, sagte Robert Schäfer, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung. Bürgermeister Michael Wilke betonte: „Zum Schutz der Wiese und der Lörracher Trinkwasserbrunnen im Grütt sind die Gesamtkosten in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro notwendig und gut angelegt.“ Dabei sei die Stadt rund 100 000 Euro unter dem errechneten Kostenrahmen geblieben. Das Becken kann bis zu 8000 Liter Regen pro Sekunde aufnehmen. Es fasst insgesamt rund 720 Kubikmeter. Darüber hinaus gehende Mengen werden auch weiterhin direkt in die Wiese geleitet. Diese, so Wilke, wären aber vergleichsweise unbelastet. Das Klärbecken nimmt die gesamte Regen-Entwässerung Haagens auf, abzüglich des Gebiets Stöckmatten: Dieses verfügt über ein eigenes Becken. Zudem könnten bei Unfällen auslaufende Flüssigkeiten im Becken zurückgehalten und entsorgt werden. Beim Durchfließen des Klärbeckens wird das Regenwasser in mehreren Stufen gesäubert. Es wird anschließend in die Wiese geleitet, das zurückbleibende, belastete Volumen wird zum Klärwerk Bändlegrund abgepumpt. Eine Voraussetzung für den Bau war die Gewährleistung des Artenschutzes für Eidechsen. Rund 50 000 Euro investierte die Stadt in (kostenlosen) Wohnraum für die Reptilien. Insgesamt 13 Regenüberlauf- und Regenklärbecken sowie zwei Hochwasserrückhaltebecken befinden sich auf Lörracher Gemarkung.