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Lörrach Schulsozialarbeit: wichtiger denn je

Die Oberbadische

SAK lud zum Praxistag: Studenten lernen Berufsfelder der Schulsozialarbeiter in Lörrach kennen

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Schulsozialarbeit ist wertvoll und wichtig. Der Einsatz der Sozialarbeiter wird von den Lehrerkollegen hoch geschätzt. Dies ist das Fazit eines Praxistages, den 20 Studierende aus Freiburg in Lörrach absolvierten.

Die Sechstsemestler des Studienganges „Soziale Arbeit“ besuchen bei Jürgen Rausch, Geschäftsführer des SAK und Dozent in Freiburg , das Seminar „Handlungsfeld Schulsozialarbeit“. Auf seine Einladung hin wollten sie in Lörrach „Praxisluft“ schnuppern und ein Feedback für den Sinn und Nutzen ihrer künftigen Arbeitsstellen bekommen. Positiver Nebeneffekt, so Rausch: „Wir konnten gleichzeitig auch ein bisschen Werbung für Lörrach als zukünftigen Arbeitsort machen.“ Denn gerade das Dreiländereck habe es oft schwer, an genügend geeignete Bewerber zu kommen. Auch hier lockt die Schweiz mit ihren besseren Verdienstmöglichkeiten. Doch der Bedarf an Schulsozialarbeitern ist auch im Landkreis besonders in den vergangenen zwei Jahren stark gewachsen, denn es wurden – auch angesichts neuer Gemeinschaftsschulen – einige neue Stellen geschaffen.

Nach vielen Semestern Theorie ging es für die Studierenden nun also in Lörrach direkt zu den künftigen Arbeitsfeldern. Die Studenten besuchten in Gruppen aufgeteilt zunächst bei der Stadtverwaltung den Fachbereich Jugend Schulen Sport und erhielten hier einen ersten „Input“. Dann ging es raus zum Campus Rosenfels oder ins Neumatt-Quartier, wo anhand eines zuvor ausgearbeiteten Fragenkatalogs mit den Lehrern und den dort tätigen Schulsozialarbeitern über ihren Berufsalltag und ihre Erfahrungen gesprochen wurde. Der Mehrwert, den Schulsozialarbeit liefert, was sie bringt – all das wurde durchaus auch selbstkritisch diskutiert.

Zweite Chance für Schulverweigerer

Auch der Salzert mit seinem Stadtteiltreff war für die Studenten ein interessanter Ort der Begegnung. Es ging sogar nach Rheinfelden an die dortige Goethe-Grundschule, die integrativ arbeitet, wodurch hier das Thema Inklusion zu einem Schwerpunkt wurde.

Natürlich wurde auch das Alte Wasserwerk von den künftigen Schulsozialarbeitern besucht, die Schnittstelle zwischen offener Jugendarbeit und Schule erkundet. Besonders interessant war für die Studenten ein SAK-Projekt, das jeweils zehn ehemaligen Schulverweigerern eine zweite Chance gibt, ihren Schulabschluss nachzuholen. Die Aussagen direkt von den Jugendlichen waren Praxiserfahrung pur.

Dementsprechend positiv fiel am Ende des Tages das Fazit der Studenten aus. Sie konnten vor Ort erfahren, wie sehr der Einsatz von Schulsozialarbeitern geschätzt wird, wie groß der Bedarf, die kollegiale Solidarität sowie die Achtung von Seiten der Schüler ist. Ein großer Motivationsschub für die angehenden Sozialarbeiter, die sich bei Jürgen Rausch sogleich eine Wiederholung eines solchen Praxistages wünschten.

Zwei von ihnen haben im übrigen bereits Interesse für eine Arbeitsstelle in Lörrach bekundet, freute sich der SAK-Geschäftsführer. In ganz Baden-Württemberg gebe es bisher nur 500 Schulsozialarbeiter. Dabei ist für ihn klar: „Schulsozialarbeit ist wichtiger denn je, weil die schulischen Herausforderungen zunehmen, der Druck wächst, Familie und Freunde das kaum noch kompensieren können, und die Schüler eine Vertrauensperson brauchen.“

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