Die Suche nach einem geeigneten Standort für das künftige Kreisklinikum geht weiter. Jetzt ist ein weiteres Areal in Haagen dafür im Gespräch. Von Guido Neidinger Lörrach. Einfach ist die Suche nach einem geeigneten Grundstück auf Lörracher Boden für das geplante zentrale Kreisklinikum nicht. So ist das ursprünglich favorisierte Hugenmatt-Gelände am Ausgang von Brombach im Bereich der ehemaligen Tennishalle bereits nach den ersten konkreten Überlegungen wieder aus dem Rennen. Es ist zu klein, und der Durchstich unter der Bundesstraße 317, um jenseits der Straße auf dem heutigen Bogensportgelände eine Erweiterungsfläche zu nutzen, wird nicht als sinnvoll angesehen. „Das Grundstück Hugenmatt ist definitiv raus aus dem Rennen“, räumte Oberbürgermeister Jörg Lutz im Gespräch ein. Ebenfalls Zweifel an der zweiten Fläche entlang des Steinenbachs am Ortsausgang von Hauingen wurden kürzlich geäußert. Hier befinde sich ein Wildkorridor, lauteten die Bedenken. Und eine solche Zone für Wildtiere genieße Vorrang vor einer Bebauung. Lutz bestätigte den Wildkorridor, gab aber zugleich Entwarnung. Die Zone sei insgesamt einen Kilometer breit, deshalb sehe er kein Hindernis, hier einen Klinik-Neubau zu errichten. Allerdings ist dieses Grundstück ohnehin für den Lörracher Oberbürgermeister nicht in der Favoritenrolle. Vielmehr präferiert Lutz weiterhin das Grundstück im Gewerbegebiet Entenbad-Ost/Nord. Dies wird auch dem Gemeinderat, auf dessen Tagesordnung das Thema am kommenden Donnerstag steht, so vorgeschlagen. Eine weitere Alternative könnte die Fläche Neumatt/Brunnwasser bei Haagen sein. Dort, wo bis vor wenigen Monaten die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge entstehen sollte sowie auf den benachbarten Grundstücken mit den Haagener Sportflächen. Der Bereich Neumatt/Brunnwasser befand sich lange Zeit in der Diskussion für die Neuordnung der Lörracher Sportflächen. Nach der Fusion des FV Brombach mit dem FV Lörrach und der Erweiterung des Sportzentrums im Grütt wurden diese Überlegungen aber begraben. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für einen Klinikbau hier für Lutz eher gering. Als problematisch bezeichnete er vor allem die Verkehrsanbindung. „Trotzdem wollen wir die Fläche auf ihre Eignung untersuchen lassen“, erklärte das Stadtoberhaupt. Kein Hindernis für einen Klinikneubau wäre hier die geplante Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Diese wird nämlich nicht gebaut. Bereits seit Wochen wird nach den zurückgegangenen Flüchtlingszahlen die Notwendigkeit dieser Einrichtung verneint (wir berichteten). Das Projekt wurde zunächst auf Eis gelegt. Nun hat der Verwaltungsausschuss des Landkreises dem Kreistag empfohlen, den Neubau in Haagen endgültig ad acta zu legen. Der Beschluss ist Formsache.