Lörrach Seelsorger und Baumeister

Die Oberbadische
Pfarrer Werner Häffner und seine Ehefrau Caroline werden Mitte März ins Kandertal ziehen. Foto: Ade Foto: Die Oberbadische

Pfarrer Häffner verlässt Hauingen mit Wehmut / In über 16 Jahren Akzente gesetzt

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. „Schon etwas wehmütig“ nimmt Pfarrer Werner Häffner nach eigenen Worten Abschied von Hauingen. Mitte März wird der 53-Jährige mit seiner Ehefrau Caroline und Tochter Leonie ins Kandertal ziehen und die Pfarrstelle Wollbach-Holzen übernehmen (wir berichteten).

„Der Ortswechsel fällt uns schwer“, gestand Häffner gestern in einem Pressegespräch, zu dem er in das aus seiner Sicht „schönste Pfarrhaus von Südbaden“ eingeladen hatte. In über 16 Jahren seien ihm und seiner Familie Hauingen ans Herz gewachsen. „Unsere drei Kinder sind hier groß geworden, und wir haben viele Freunde und gute Bekannte gefunden.“

Dennoch sehe er der neuen Herausforderung in Wollbach-Holzen mit Zuversicht entgegen. Er folge dem Ruf der Landeskirche, die von ihren Geistlichen in der Regel nach zwölf Jahren eine Veränderung verlange. Die Personalabteilung in Karlsruhe spreche offiziell von einem „berufsbiographisch bedingten Wechsel“, erläutert Häffner mit einem Schmunzeln.

Zur neuen Gemeinde mit zwei so genannten Predigtstellen zählen 1100 evangelische Christen. In Hauingen war der aus Schönau bei Heidelberg stammende Geistliche für 1300 Christen zuständig.

Häffner hat Akzente gesetzt. Er förderte die Ökumene und wählte für sein Wirken ein Wort des unvergessenen Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie im Dasein für Andere gelebt wird.“

Der weltoffene Geistliche, der sich gerne bei den Vereinen im Ort blicken ließ, war in gewissem Sinne auch Baumeister. Er unterstützte im Zuge der Dorfentwicklung die Sanierung des Kirchplatzes, trieb die Modernisierung der Kirche und den Kauf einer neuen Orgel voran und ließ den Weg zum Gemeindehaus befestigen. Obendrein war die Erneuerung des Pfarrhauses als vermutlich ältestes Gebäude in Hauingen eine große Aufgabe. Die energetische Sanierung kostete 150 000 Euro.

Häffner bestätigte, dass er weiterhin seiner Aufgabe als Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt nachkommen werde. In dieser Eigenschaft begleitet er Strafgefangene und deren Angehörige und hält Kontakt zum Vollzugspersonal. Mit der Übernahme der Pfarrstelle in Hauingen war 1998 die Gefangenenseelsorge in Lörrach verknüpft.

Der Abschiedsgottesdienst mit Dekanin Bärbel Schäfer und einem anschließenden Empfang findet am Sonntag, 28. März, um 18 Uhr statt. In Wollbach-Holzen wird Häffner am Gründonnerstag, 2. April, eingeführt.

Häffners letzte wichtige Aufgabe in Hauingen wird am Sonntag, 22. März, die Konfirmation von 16 Mädchen und Jungen sein. Ebenso kümmert er sich noch um den Suppensonntag am 15. März und den Start eines weiteren Projektchors mit Dirigentin Birte Niemann am Montag, 2. März.

Nach Häffners Abschied wird die evangelische Kirchengemeinde künftig von der Pfarrerin im Probedienst Andrea Heuberger-Sturm, bisher Lehrvikarin in Rötteln, mitversorgt. Sie stammt aus dem Kleinen Wiesental.

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