Sicherheit geht vor Verdruss

Lörrach. Der Vorlage zum Bau des zweiten Rettungswegs am TonArt-Gebäude auf dem Campus Rosenfels wird die CDU am Donnerstag im Gemeinderat zustimmen. Nicht ohne Kritik allerdings: Zum Zeitpunkt der Baumaßnahmen seien alle damals geltenden Sicherheitsvorgaben erfüllt worden. Dem Architekten sei kein Vorwurf zu machen. Erst Unfälle in Weil am Rhein und in Titisee-Neustadt hätten das Regierungspräsidium im Nachhinein zu einer Verschärfung der Auflagen und nachträglichen Schutzvorschriften veranlasst. „Eine doch eher unübliche Vorgehensweise“, vermerkte Fraktionssprecherin Pitt Höfler.

Ulrich Heuer regt deshalb an, nach Abschluss der Arbeiten mit dem Regierungspräsidium noch einmal Kontakt aufzunehmen, um eine vollständige oder zumindest teilweise Kostenerstattung seitens der Behörde zu erreichen. In jedem Fall, so die CDU-Fraktion, habe die Sicherheit von Schülern und Lehrkräften jedoch Vorrang vor anderen Überlegungen.

Kritisch äußerten sich auch einige Stadträte der Freien Wähler zur Situation auf dem Campus Rosenfels. Fraktionsvorsitzender Uwe Claassen: „Wir werden der Erweiterung der Brandschutzmaßnahmen mehr unter Zwang zustimmen, sind aber insgesamt nicht glücklich über den Verlauf der baulichen Entwicklung.“ Die „enormen Kosten“ für den geplanten zweiten Rettungsweg in Höhe von 900 000 Euro seien „noch nicht das Ende der Fahnenstange“, befürchtet Hans-Peter Pichlhöfer. Und Thomas Denzer mutmaßte von Beginn an: „Das Gebäude hat Schwierigkeiten.“ Fakt ist, so die Freien Wähler, dass die insgesamt veranschlagten Kosten, deutlich höher liegen, als geplant.