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Lörrach Spielerisch die Sprache lernen

Die Oberbadische
Am ersten Tag fertigten die Teilnehmer des Sommerlerncamps und das Betreuerteam gemeinsam ein Banner mit ihren Handabdrücken an. Foto: Dennis Kalt Foto: Die Oberbadische

SAK Sommerferienprogramm: Förderung der deutschen Sprache / Unterhaltsames Freizeitprogramm

Von Dennis Kalt

Lörrach. Mit einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Programm lernen derzeit 14 junge Teilnehmer im Sommercamp des Sozialen Arbeitskreises (SAK) spielerisch den Umgang mit der deutschen Sprache. Daneben wird die Umgebung erkundet und gelernt, wie aus Wolle Bekleidung hergestellt und Brot gebacken wird.

„Ich bin so hungrig wie ein Bär, mein Magen knurrt und ist ganz leer. Darum wollen wir jetzt essen und das Danke nicht vergessen. Guten Appetit!“, lautet der Spruch mit dem sich die Sieben- bis Zwölfjährigen auf das gemeinsame Mittagsessen einstimmen. „Dies ist nur eines von vielen festen Ritualen, mit denen die Kinder an die deutsche Sprache herangeführt werden“, erzählt die SAK-Mitarbeiterin Franziska Laws, die zusammen mit den Grundschul-Referendarin Friederike Wildi das Lerncamp durchführt.

Der SAK wirbt mit dem Sommerlerncamp bei den ansässigen Schulen: „Der Kurs ist für Kinder gedacht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Wir haben hier Teilnehmer aus vielen Nationen, wie Russland, Polen, Rumänien oder Italien“, schildert Laws. Da in diesem Jahr besonders viele Kinder mit russischer Muttersprache vertreten sind, sei darauf zu achten, dass diese sich nicht untereinander auf Russisch unterhielten.

„Die Sommerferien sind sehr lang. Das Problem von ausländischen Kindern ist, dass diese in ihrer Familie nicht auf Deutsch, sondern in ihrer Muttersprache kommunizieren. Das ist für das Erlernen der deutschen Sprache, die es in der Schule braucht, nicht gerade förderlich“, erklärt die SAK-Mitarbeiterin. Die ersten Erfolge zeigten sich bereits nach einer Woche: „Ein Kind aus Rumänien konnte am Anfang so gut wie kein Deutsch. Mittlerweile unterhält es sich schon ein wenig mit den anderen“, sagt Laws.

Das zweiwöchige Sommerlerncamp, welches jeweils von Montag bis Freitag stattfindet und heute endet, ist nicht in erster Linie als Deutsch-Kurs ausgelegt, sondern hat viel mehr den Charakter eines Freizeitprogramms mit dem Nebeneffekt des Erwerbs und der Verbesserung der Sprache. Am ersten Tag stellten sich die Kinder einander vor, indem sie ihren Namen auf eine große Weltkarte klebten, um zu zeigen aus welchem Land sie stammen. Ebenso steht die Erkundung der Lörracher Umgebung auf dem Programm. So wanderte die Lerngruppe bereits auf den Tüllinger Berg, um dort selbst gebastelte Drachen steigen zu lassen. Auch ein Besuch bei der Schäferei Raufer stand schon an, bei dem unter dem Motto „Vom Schaf zum Pullover“ die Kinder über den Herstellungsprozess von Bekleidung aufgeklärt wurden. Ein weiteres Thema war „Vom Korn zum Brot“. Hierbei wurde ein Ofen aus Lehm hergestellt, in dem dann zusammen Brot gebacken wurde.

Am Ende jedes Tages halten die Teilnehmer ihre Erlebnisse mit einem Tagebucheintrag fest: „Wir unterstützen die Kinder bei ihren Einträgen. Es geht uns aber nicht darum, ständig zu korrigieren, wie in der Schule oftmals üblich“, erklärt Laws.

Weiter wird viel Wert darauf gelegt, mit den Unterstufenschülern permanent kleine Unterhaltungen zu führen, um so den Spracherwerb zu fördern: „Dies geschieht jedoch alles auf eine spielerische Art und in einem Kontext, der den Kindern Spaß macht. Natürlich korrigieren wir die Kinder ab und zu. Allerdings so, dass sie es in der Regel nicht merken“, berichtet Wildi.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Sommerlerncamp nicht nur ein attraktives Freizeitprogramm auf die Beine stellen, sondern die Kinder auch gut für das anstehende Schuljahr vorbereiten“, meint Laws.

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