Lörrach Stadt hofft auf Initialzündung

Die Oberbadische

Impuls fürs Riesgäßchen-Quartier: Häuser in der Teichstraße 6 und 8 werden verkauft 

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Stadtverwaltung bringt Bewegung ins Riesgäßchen-Quartier. Sie fördert nun aktiv die Entwicklung dieses Areals im Herzen Lörrachs. Der neue Impuls soll mit dem Verkauf der angrenzenden Häuser 6 und 8 in der Teichstraße gesetzt werden. Über deren Veräußerung wird voraussichtlich noch vor der Sommerpause entschieden.

Das Außergewöhnliche am Verkauf der beiden Grundstücke: Die Höhe des Angebots ist nicht entscheidend. Wichtiger sind die Qualität des städtebaulichen Ansatzes sowie die Art und Weise der künftigen Nutzung. Monetäre Aspekte flössen lediglich zu 30 Prozent in die Verkaufsüberlegungen ein, sagte der Fachbereichsleiter „Stadtplanung/ Baurecht“, Walther Schwenzer, gestern auf Anfrage unserer Zeitung. „Das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Quartier Riesgäßchen wird der Entscheidung zu Grunde gelegt“, betont die Stadt auf ihrer Homepage. Dieses Konzept liegt längst vor. Die nach einem Wettbewerb preisgekrönten Überlegungen des Büros Pesch und Partner sehen eine kleinteilige Nutzung mit Wohnungen, Dienstleistungen und Gastronomie vor.

Zuletzt hatte die Kommune vor einigen Jahren gehofft, der Umbau des Hauses Hügin in der ebenfalls angrenzenden Tumringer Straße könne sich zum entscheidenden Anschub für das Quartier entwickeln – vergebens.

Der Knackpunkt ist die Zufahrt. Der Fahrzeugverkehr soll über die Spitalstraße in eine Tiefgarage geführt werden – und genau an dieser Stelle stoppt das Projekt. Bislang ist es der Stadt nicht gelungen, sich mit den Eigentümern der für eine Tiefgaragenzufahrt geeigneten Grundstücke zu einigen. In einem Fall liegen die Preisvorstellungen offenbar zu weit auseinander, im anderen habe der Eigentümer einer Tiefgarage abgelehnt, das Zufahrtsrecht zuzusichern, erläutert Schwenzer. Aber bislang galt: ohne Tiefgarage keine Bebauung.

Sollte diese Hürde überwunden werden, hätte die Stadt gute Chancen, einen Investor für dieses zentrale Quartier zu finden, da ist die Fachbereichsleiterin „Grundstücks- und Gebäudemanagement“, Annette Buchauer, zuversichtlich. Bis dahin kann die Verwaltung nur das Ihre tun, um den Weg zur Bebauung zu ebnen. Die beiden Häuser in der Teichstraße sind abbruchreif, Mieter seien keine mehr in den Gebäuden, sagt Buchauer. Schon in der zweiten Hälfte der 90er Jahre sollten die Häuser verkauft und abgerissen werden – einen Investor gab’s seinerzeit. Zahlreiche Bürger und auf politischer Ebene vor allem die Fraktion der Grünen setzten sich damals für den Erhalt der Häuser ein – tatsächlich wurden sie nicht abgerissen.

Die Konzeptvergabe der Verwaltung hat Investoren offenbar keineswegs abgeschreckt. Wie die neuen Gebäude im Detail genutzt würden, könne gegenwärtig noch nicht skizziert werden, sagt Buchauer – klar sei, dass Handelsnutzungen mit dem Märkte- und Zentrenkonzept in Einklang stehen müssen.

Durch eine Bebauung des Quartiers würde automatisch auch das Grundstück in der Spitalstraße ins Blickfeld geraten, auf dem gegenwärtig ein Parkhaus steht. Dessen Rückseite berührt den Innenbereich des Riesgäßchen-Areals. Jetzt gilt es aber, zunächst die Wirkung dieses städtischen Anstoßes abzuwarten. Aber auch unabhängig davon könnten sich die Dinge mit einem Mal aus ganz unterschiedlichen Gründen rasch entwickeln, sagte Schwenzer mit Blick auf andere Quartiere in der Lörrach. Dann aber, so betonte er, müsse die Stadt zur Stelle sein.

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