Stadt und Räte bleiben auf Kurs

Lörrach (bk). Die Stadt Lörrach wird ihren Antrag zur Einrichtung einer Verbundschule mit Real- und Werkrealschule in Brombach aufrecht erhalten – entgegen der Empfehlung des Regierungspräsidiums (RP), das die Bedingungen für eine zweite Realschule bislang nicht gegeben sieht. Die Kommune erhielt für ihren Kurs am Donnerstagabend im Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales die Rückendeckung einer großen Mehrheit der Stadträte.

Lediglich bei den Grünen, wie Stephan Berg erläuterte, werde die Fraktion noch beraten und bei der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat nicht geschlossen für den Beschlussvorschlag der Stadt votieren. Berg befürchtete etwa, dass eine zweite Realschule die Gemeinschaftsschule schwächen könnte.

Bürgermeister Michael Wilke entwickelte das Thema (wir berichteten ausführlich) nochmals vor den Ausschussmitgliedern. „Wir können deshalb nicht nachvollziehen, was hinter der Empfehlung des RP steht“, sagte er. Wie Anfang der Woche bekannt wurde, ziehe die Gemeinde Steinen ihren Einspruch gegen die Lörracher Pläne nun doch nicht zurück, so Wilke – eine Blockadehaltung, die er nicht verstehen könne, sagte der Bürgermeister, denn: „Der Bedarf für eine weitere Realschule in Lörrach ist vorhanden.“

Adolf Glattacker signalisierte für die Christdemokraten ebenso wie Hans-Peter Pichlhöfer für die Freien Wähler und Hubert Bernnat für die SPD Unterstützung für die Stadt. Es gebe keinen Grund, auf den Antrag zu verzichten, so Bernnat. Jahrelang hätten Lörracher Schüler nicht an die Realschule Steinen wechseln können, weil dort keine Kapazitäten vorhanden gewesen seien, ergänzte er als ehemaliger HTG-Direktor sein Unverständnis für die Steinener Sorge vor Konkurrenz. Es wäre für Lörrach fatal, wenn die zweite Realschule im Norden der Stadt nicht komme.