Lörrach Stadtmusik in Höchstform

Die Oberbadische

Neue Ideen wurden beim Jahreskonzert im Burghof gut angenommen

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Teamwork ist alles: Seit Jahrzehnten ist dieser Spruch in der Arbeitswelt bekannt. Noch älter ist dieser Begriff in der Musikpraxis: Kein Ensemble, ob klein oder groß, kann ohne Teamwork, dem gemeinsamen Miteinander, funktionieren. Höchste Zeit, das Teamwork zum Motto eines Konzertprogramms zu machen.

Das Jahreskonzert der Stadtmusik Lörrach befasste sich am Samstag ganz mit dem Motto „Teamwork“. Traditionsgemäß eröffneten die Orchester-Kids den Reigen. Die 18 Kinder, verstärkt durch zwei „Leihgaben“ des Musikvereins Hauingen, spielten zunächst „Brain Stew“ von Green Day. Auch wenn alles noch ein bisschen vorsichtig klang, ließen sich die Jugendlichen den Schneid nicht abkaufen. Gestützt vom Rhythmus des Schlagzeugs wurde das Stück eine runde Sache. Richtig in Fahrt kamen die Nachwuchsmusiker in „Zombies Knocking On Your Door“ von John Prescott.

„Das hat es noch nie gegeben und klingt voll cool“, verkündeten die Kids, als das Aktivorchester mit auf dem Podium Platz nahm. Teamwork ganz groß – so könnte man es bezeichnen, als alle zusammen „The Best of Queen“ in einem Arrangement von Paul Murtha und „Everybody Needs Somebody“ in einem Arrangement von Thijs Oud anstimmten. Es war eine hervorragende Idee von Dirigent Ulrich Winzer, den Nachwuchsmusikern dieses große Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen.

Im vergangenen Herbst hatte sich die Jugendformation „Orchester-Teenies“ aufgelöst, und so fehlte deren üblicher Auftritt im Jahreskonzert. Nachwuchsmangel und andere Interessen der Mitglieder mögen der Grund dafür gewesen sein. Nach Auskunft des Vorsitzenden der Stadtmusik, Daniel Gramespacher, soll die Formation wieder neu aufgebaut werden.

„Teamwork mit Solisten“ hieß es beim Concerto Es-Dur für drei Hörner und Orchester von Luigi Belloli, einem Zeitgenossen Mozarts. Ulrich Winzer hatte sehr gekonnt den ursprünglichen Klavierpart der Begleitung für Blasorchester adaptiert. Die drei Hornistinnen Lily Winzer, Irene Gutmann und Karin Henninger stellten sich erfolgreich dieser schweren Aufgabe und ernteten für ihr Engagement viel Applaus.

Zwei ganz besondere Jubilare ehrte Peter Hässler, Präsident des Alemannischen Musikverbandes. Günter Glünkin ist mit seiner Klarinette seit 40 Jahren in der Stadtmusik Lörrach aktiv, wofür er die goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände erhielt. Seit unglaublichen 50 Jahren spielt Erwin Bannwarth Altsaxophon in der Stadtmusik. Für diese außerordentliche Leistung wurde er mit der großen goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände ausgezeichnet.

Ein besonderes Stück mit großen rhythmischen Schwierigkeiten und ständigem Taktwechsel war „See Rock City“ von Brant Kerrick. In einer Mischung aus Jazz und Rock konnte das Aktivorchester alle Register ziehen.

Eine eindrucksvolle Demonstration der Klangschönheit lieferte das Ensemble in der Zugabe „The Ludlows“ von James Horner. u  Das „Teamwork“-Konzert der Stadtmusik wird am kommenden Sonntag, 2. Februar, 10.30 Uhr, im Kurhaus Bad Bellingen, wiederholt.

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