Lörrach Städtebaulicher Meilenstein in Sicht

Die Oberbadische

Sanierungsgebiet Baumgartnerstraße soll Basler Straße und Umbau des Aichele-Knotens einschließen

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Verwaltung stellt derzeit die Weichen für die Umsetzung eines städtebaulichen Meilensteins: die Aufwertung der Basler Straße zwischen Altem Markt und Aichele-Kreuzung und die Umgestaltung des gesamten Verkehrsknotens.

Die Ausgangslage In Lörrach sind mit Baumgartner- und Teichstraße zwei Sanierungsgebiete ausgewiesen. Dort können Entwicklungsmaßnahmen durch Land und Bund mitfinanziert werden, in der Regel tragen diese 60 Prozent der Kosten, bei der Kommune verbleiben 40 Prozent.

Mit dem Campus Rosenfels wurde in der Baumgartner-straße ein zentraler Baustein städtebaulicher Aufwertung bereits umgesetzt, im Gebiet Teichstraße ist dagegen noch nichts geschehen – und dies, so Bürgermeister Michael Wilke gestern im Rathaus, werde sich aller Voraussicht nach bis auf Weiteres auch nicht ändern.

Der Gemeinderat entscheide deshalb am Donnerstag über die Aufhebung der Sanierungssatzung für dieses Gebiet. Unterstützt das Gremium den Ansatz der Stadt, wird die Aufwertung Teichstraße quasi vorläufig zu den Akten gelegt. Aber: Die Kommune versucht, die frei werdenden Mittel in Höhe von 900 000 Euro ins Gebiet Baumgartnerstraße umzuschichten und dieses zu erweitern. Erste Reaktionen des Regierungspräsidiums auf den Vorschlag seien positiv, sagte Wilke.

Gebiet Teichstraße „So stellen wir uns diesen Stadteingang nicht vor“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Teichstraße. Für das Gebiet waren als städtebauliche Impulse die Optimierung der Straßenraumgestaltung, die Aufwertung der Fußweganbindung zur Innenstadt und die Verbesserung der Voraussetzungen für Wohnnutzung auf dem Tiefgestade sowie Modernisierungsmaßnahmen privater Eigentümer vorgesehen.

Im Quartier sei die Stadt auf die Mitwirkung dieser privaten Eigentümer angewiesen, weil vor einer Umgestaltung der Straße mehrere Grundstücke reorganisiert werden sollten. Indes seien die vorgesehenen privaten Maßnahmen seit der Einrichtung des Sanierungsgebiets im Jahr 2012 nicht in Gang gekommen – auch deshalb, weil sich einige betriebliche Umstrukturierungen verzögert hätten, erläutert die Stadt.

Die Folge: Keine der angedachten Maßnahmen konnte begonnen werden, die schon gewährte Finanzhilfe von Land und Bund in Höhe von 900 000 Euro blieb bis heute unangetastet. Und: Von einer Umsetzung bis zum Zieljahr 2020 könne nicht mehr ausgegangen werden. Deshalb plädiere die Verwaltung dafür, die Planungen für das Sanierungsgebiet Teichstraße zunächst einzustellen, so Wilke.

Gebiet Baumgartnerstraße Die Arbeit soll nun auf das Quartier Baumgartnerstraße konzentriert werden: Konkret ist die Vergrößerung des Gebiets auf die Basler Straße zwischen Altem Markt und die gesamte Aichele-Kreuzung angedacht, wo ebenfalls seit Jahren Handlungsbedarf besteht.

Ohnehin stelle sich die Situation im Gebiet Baumgartnerstraße positiv dar. Bereits mehrere Maßnahmen wurden umgesetzt, hierzu zählen neben der Umgestaltung des Campus der Bau des TonArt sowie Beihilfen zu privaten Gebäudemodernisierungen. Von den gewährten Finanzhilfen in Höhe von 2,3 Millionen Euro wurden bis Ende 2014 900 000 Euro abgerufen. Für die nächsten Jahre sind weitere Maßnahmen geplant, etwa die Sanierung der Villa Aichele sowie der Umbau des westlichen Teils der Baumgartner-straße bis zur Bahnlinie.

Bislang war nur ein Fragment des Aichele-Knotens Teil der Planung. Falls Regierungspräsidium und Gemeinderat die Pläne der Stadt unterstützen, würde künftig der gesamte Knoten in die Planung eingebunden.

Der Verwaltung kommt entgegen, dass für den Straßenabschnitt vom Alten Markt bis zum Knoten und zur AOK ohnehin umfangreiche Kanalarbeiten anstehen. Eine Planungsrate in Höhe von 100 000 Euro ist bereits eingestellt, im Spätherbst kommt die Ausführung in die Haushaltsplanberatungen. Schon 2016 soll mit den Arbeiten begonnen werden.

In diesem Zusammenhang könne auch die Aufwertung der Basler Straße und des Aichele-Knotens umgesetzt werden, sagte Wilke. Eine Kreisellösung komme zwischen Park und Meeraner Markt aus Platzgründen nicht in Frage. Wichtig scheine ihm, dass der Bus auch künftig in die Basler Straße einfahren könne, indes müsse der motorisierte Individualverkehr effektiver aus der Straße herausgehalten werden.

Er wisse, betonte Wilke, dass dieses Projekt viele Hürden zu nehmen habe und gerade aus baulicher Sicht am viel befahrenen südlichen Innenstadteingang anspruchsvoll sei. Dennoch sei die Stadt gewillt, dieses nun anzupacken.

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