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Lörrach Stück für Stück gen Himmel

Die Oberbadische
Michael Hugenschmidt befestigt in luftiger Höhe den Narrenkranz am Narrenbaum. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Fasnacht: Narrenbaumstellen auf dem Alten Markt / Kraftakt ohne größere Probleme

Er ist 26 Meter hoch, geschmückt mit grünen, gelben und roten Bändern und trägt einen Kranz mit Puppen der örtlichen Fasnachtsfiguren: Der Lörracher Narrenbaum, der am Samstag auf dem Alten Markt von einem Team starker Männer Stück für Stück gen Himmel gerichtet wurde und ab sofort von der Macht der Narren kündet.

Lörrach (was). Diese wiederum scheinen am Samstag beim Wettergott ein gutes Wort eingelegt zu haben – lässt doch der morgendliche Schneefall fast pünktlich mit Eintreffen des Narrenbaumes am Alten Markt auf einem von zwei weißen Rössern gezogenen Langholzwagen des Müllheimer Kutschbetriebs Weber und flankiert von Vertretern zahlreicher Lörracher Cliquen nach.

„Das heutige Wetter ist ideal“, freut sich Obergildenmeister Jörg Rosskopf über die weißen Flocken und erklärt, dass es auch in den vergangenen Jahren am Tag des Narrenbaumstellens immer geschneit oder geregnet habe. Die Fasnacht selbst sei daraufhin aber jedes Mal trocken geblieben. „Das ist eine schöne Tradition“, scherzt der Obergildenmeister, der vom Kommandowagen „Amelette“ aus das Spektakel für die zahlreichen Zuschauer kommentiert. Dort begrüßt er unter anderem auch Fasnachts-Protektor und Oberbürgermeister Jörg Lutz, die ehemalige Protektorin Monika Rexrodt sowie Oberzunftmeister Dirk Bender von der Buurefasnacht Hauingen. Besonders bei letzterem freut er sich, dass dieser „aus Hauingen die Sonne mitgebracht hat“ – lugt diese doch nach einiger Zeit tatsächlich zwischen den Wolken hervor.

Fichte aus dem Brombacher Stadtwald

Das närrische Gehölz selbst wird derweil von der Narrenbaummannschaft der Narrengilde unter Führung der beiden Bammert Matthias Spinner und Markus Guggemos Stück für Stück mit Muskelkraft und unter zu Hilfenahme von Sticheln und Schwalben (zwei zusammengekettete Stangen) von der Waagrechten in die Senkrechte befördert.

Während die Fichte aus dem Brombacher Stadtwald so langsam gen Himmel wächst, holt die Baumstelltruppe zwischendurch immer mal wieder Luft. Überbrückt werden die Pausen von den Guggemusiken „Ohre-Putzer“, „Gassefäger“, „Symfonieemüüsle“ und „Tschäddärä“, die in der närrischen Version mehrere bekannte Hits wie zum Beispiel „Auf uns“ von Andreas Bourani oder „Wake Me Up Before You Go-Go“ von Wham zum Besten geben.

Außerdem sind rund um das Geschehen Stände aufgebaut, an denen sich die Zuschauer mit Grillwurst, Glühwein und Waffeln stärken. Für die Kinder steht ein Jurtezelt der Pfadfinder bereit, vor dem sie am Lagerfeuer Klöpfer grillen können.

Nach gut einer Stunde ist es dann soweit: Nach einem letzten Kraftakt rutscht der Baum in das Loch zwischen den Pflastersteinen und bleibt nach leichtem Schwanken aufrecht stehen. „Ist er nicht ein Traum, unser Narrenbaum“, fragt der Obergildenmeister in den aufbrandenden Applaus, bevor Michael Hugenschmidt von den „Schnägge“ mit Spezial-Steigeisen den Stamm hinauf klettert, um den kurz zuvor geschmückten Figurenkranz unter der Krone in luftiger Höhe zu befestigen.

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