Lörrach Tiere bleiben im Rosenfelspark

Die Oberbadische
Keine Ente! Die Tiere sollen bleiben. Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat : Maßnahmen zur Kostenreduzierung beschlossen

Von Kristoff Meller

Lörrach. Die Tiere im Rosenfelspark dürfen bleiben, das hat der Gemeinderat am Donnerstag mehrheitlich entschieden. Gleichwohl entfachte sich an dem Thema eine Debatte über die Haushaltskonsolidierung 2016 und die Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse. Am Ende wurden die Punkte getrennt abgestimmt, gegen den Vorschlag, die Abschaffung der Tierhaltung – anders als bei der Haushaltskonsolidierung beschlossen – nicht weiter zu verfolgen, stimmten am Ende sieben Ratsmitglieder.

„Wir wollen doch nicht den Park schließen, aber es geht um eine Frage der Prioritätensetzung“, machte Ulrich Lusche (CDU) deutlich. Denn selbst wenn die Tiere abgeschafft würden, fielen weiterhin jedes Jahr Kosten für den Park in Höhe von rund 155 000 Euro an. Bei der Haushaltskonsolidierung seien einige „unangenehme Entscheidungen“ getroffen worden. Wenn diese nun wieder rückgängig gemacht würden, sei die Haushaltskonsolidierung in Zukunft überflüssig.

„Natürlich gehören die Tiere zum Stadtbild und ihr pädagogischer Wert ist unbestritten, aber wir sollten die Haushaltskonsolidierung nicht ganz aus dem Auge verlieren“, forderte auch Hubert Bernnat (SPD). Klar sei zudem, dass in den nächsten Jahren auch in die Infrastruktur investiert werden müsse, wenn weiterhin Ziegen, Vögel und Co. im Park gehalten werden.

„Es gehört nicht zur Pflichtaufgabe der Stadt, Tiere vorzuhalten“, ergänzte Günter Schlecht (SPD). Die Kosten seien „kein Pappenstiel. Dieser Beschluss wird uns auf die Füße fallen“, warnte er.

Auch Matthias Koesler (FDP) erinnerte daran, dass die Tierhaltung aufgrund der hohen Kosten „zurecht auf der Sparliste“ gelandet sei. Die Tiere seien zwar „ein Anziehungspunkt“, die Stadt sei aber gefordert, „die Kosten im Rahmen zu halten“. Sollte das nicht gelingen, müsse man die Tierhaltung wieder auf die Liste setzen.

Insgesamt dominierte die Zahl der Befürworter im Rat: „Die Tiere bereiten Familien und Kindern viel Freude“, schwärmte Hannelore Rosskopf (CDU). „Wenn sich eine Stadt wie Lörrach die 100 Tierchen nicht leisten kann, dann muss ich sagen armes Lörrach“, beklagte Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler). „Solche Orte machen die Stadt aus“, befand Gerd Wernthaler (Grüne).

„Die Bürger verstehen das nicht, wenn sie in der Zeitung lesen, dass die Einnahmen der Stadt sprudeln, wir aber die Brunnen abstellen und die Tiere abschaffen“, sagte Bernhard Escher (CDU).

Peter Kleinmagd, Fachbereichsleiter Finanzen, bestätigte die gute Einnahmenseite und zeigte Verständnis dafür, dass das Abstellen der Brunnen vor allem in Tumringen „schwer zu vermitteln“ sei. Angesichts einer wachsenden Investitionsliste rechnet er jedoch schon 2019 erneut mit „schwierigen Haushaltsberatungen“.

„Die Ausgaben sprudeln leider genauso“, ergänzte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Er beklagte zudem eine „gewisse Diskrepanz“: Den Bekenntnissen der Tierliebhaber müssten Taten – beispielsweise in Form von Patenschaften – folgen, die zur finanziellen Entlastung der Stadt führen.

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