Über die Pflichten hinaus

Von Willi Vogl

Lörrach. Die Bürgerstiftung Lörrach und der Museumsverein haben gestern zum Pressegespräch eingeladen. Ute Lusche, Vorsitzende der Stiftung, gedachte eingangs der ehrenvollen Verdienste des unerwartet verstorbenen Schatzmeisters Roland Wetzel (siehe nebenstehenden Artikel).

Personal und Ausstellungen im Dreiländermuseum werden durch die Stadt finanziert. Der Museumsverein mit seinen rund 400 Mitgliedern fördert zudem etwa Ankäufe und Restaurierungen, die allein mit kommunalen Mitteln nicht zu stemmen wären. Inge Gula, Vorsitzende des Museumsvereins, ist froh über die gute Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung. Gemeinsam mit der 2002 gegründeten Stiftung schuf sich der Verein mit dem Museumsfonds die Möglichkeit zur Kapitalbildung und damit ein sachgerechtes wie nachhaltiges Instrument zur Förderung der Museumsarbeit. Das Vermögen von 445 000 Euro wird aktuell durch eine Erbschaft in Höhe von 10 000 Euro und eine Spendensumme von nochmals 10 000 Euro aufgestockt. Die größten Einzelspenden stammten von der Künstlerin Dorothea Schappacher durch den Verkauf von 52 Radierungen (1000 Euro), der Hagener „Buchschachtel“ (1300 Euro) und aus der Spendenkasse des Museums (700 Euro).

20 000 Euro wurden vergangenes Jahr für Restaurierungen ausgegeben. Von den 10 000 Euro Eigenanteil konnten etwa 8000 Euro aus dem Museumsfonds beigesteuert werden. Davon wurden drei Fahnen, acht Keramikobjekte des Lörracher Künstlers und Ehrenbürger Max Laeuger sowie das wahrscheinlich älteste Porträt eines Fabrikanten, des Lörrachers Nikolaus Küpfer, in Stand gesetzt.

Bei der Restaurierung kam es dem Museumsleiter Markus Moehring vor allem „auf den Erhalt des Originals“ an. So wurde das Porträt Küpfers nicht einfach nur neu übermalt, sondern behutsam gesäubert, farblich aufgefrischt und mit einem neuen Spannrahmen stabilisiert. Auch die aus dem Jahr 1872 stammende Vereinsfahne des allgemeinen Arbeitervereins, Bundessektion Lörrach, konnte vor dem Verfall gerettet werden. Moehring zeigte sich in seinen Restaurationsberichten dankbar gegenüber den Spendern, die auch „unspektakuläre Restaurationsarbeiten im Blick haben“ und damit dennoch enorm zur Identifikationsmöglichkeit unserer Gesellschaft beitrügen.