Lörrach. Medizintechnische Produkte vom Wundpflaster bis zum Kniegelenk müssen sicher und wirksam sein. Die Auflagen sind hoch. Immer mehr Hersteller suchen daher Beratung bei der AiM GmbH. Die Mitarbeiter des Lörracher Unternehmens sind Experten für die Markteinführung von Medizinprodukten und Wegbegleiter des medizintechnischen Fortschritts. Nicht zuletzt Skandale wie jüngst um mangelhafte Brustimplantate haben dazu beigetragen, dass Regulierungsbehörden immer höhere Qualitätsanforderungen an neue Gesundheitstechnologien stellen. Hinzu kommt der wachsende ökonomische Druck auf das Gesundheitswesen. Damit Kosten und letztlich Krankenkassenbeiträge nicht außer Kontrolle geraten, schauen Politik, Versicherungen und Krankenhäuser zunehmend darauf, ob sich eine neue Behandlungsmethode wirklich lohnt. Dies hat höchst komplexe Regelungen und Verfahren zur Folge. Den Nutzen für die Patienten nachweisen Hersteller müssen künftig mit klinischen Studien belegen, dass ihre Innovationen Patienten nutzen. Das betrifft vor allem besonders risikoreiche Medizintechnik aber auch alltäglich verwendete Produkte. Für neue Medikamente gilt dies bereits seit längerem. „Wir arbeiten in enger Abstimmung mit unseren Kunden, um den Anforderungen zu entsprechen und ihre Medizinprodukte erfolgreich im Markt zu etablieren“, so der AiM-Geschäftsführer und Gründer, Dr. Hubertus Rosery in einer Mitteilung. Um den medizinischen Nutzen einer neuen Anwendung zu zeigen, erstellen die AiM-Spezialisten umfassende Bewertungsgutachten. Sie sammeln Informationen zu den relevanten Krankheiten und analysieren Studien- und Forschungsergebnisse zur klinischen Wirksamkeit. Wenn die Vorteile eines neuen Medizinproduktes herausgearbeitet sind, betrachtet AiM die Kosten, gibt Preisempfehlungen und zeigt Wege in den Behandlungsalltag auf. Seit 2007 ist AiM im Innocel Innovations-Center Lörrach aktiv. Mehr als 500 Beratungsprojekte für gut 100 verschiedene Kunden hat das Unternehmen bisher abgeschlossen. Vor allem ausländische Unternehmen, die mit dem komplex geregelten deutschen Gesundheitssystem oft wenig vertraut sind, suchen Rat bei dem achtköpfigen AiM-Team. „Der Anteil ausländischer Firmen unter unseren Kunden ist seit der Gründung unverändert hoch“, erläutert Rosery. Knapp jeder dritte Kunde ist ein US-amerikanisches Unternehmen, jede fünfte Firma stammt aus der angrenzenden Schweiz. Deutsche Unternehmen machen 18 Prozent, israelische 13 Prozent der Kunden aus. Weitere Projekte sind für Entwickler aus acht weiteren europäischen Ländern. Sogar eine Firma aus Hongkong erhielt Unterstützung. Lörrach ein idealer Ausgangspunkt Seit 2014 gehört das Unternehmen zum Berliner IGES Institut, eines der größten privaten Forschungs- und Beratungsunternehmen für Gesundheit und Infrastruktur in Deutschland. Der Standort Lörrach im Innocel ist Rosery zufolge für AiM ein idealer Ausgangspunkt vor allem durch die Nähe zu den in Basel angesiedelten Industriefirmen aus dem Bereich Lebenswissenschaften und der Anbindung an den Euro-Airport. „Die AiM trägt aufgrund seiner internationalen Ausrichtung maßgeblich zu der überregionalen Bedeutung des Innocel bei“, sagt Diana Stöcker, Geschäftsführerin des Innocel. „Das nützt der Stadt und fördert ihre Vernetzung in der wirtschaftlich starken Dreiländerregion.“