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Lörrach Vom Außenseiter zum Aufsteiger

Die Oberbadische

Schachclub Brombach startet erstmals in der Zweiten Bundesliga / Drei Verstärkungen für die Mannschaft

Von Kristoff Meller

Lörrach-Brombach. In wenigen Tagen beginnt für den Schachclub Brombach das Abenteuer „Zweite Bundesliga“. Der Überraschungsaufsteiger der vergangenen Oberliga-Saison hat sich dafür personell auf den Spitzenpositionen verstärkt und auch die Alte Gewerbeschule ist als Spielstätte wider Erwarten groß genug für die Bundesliga.

Es ist der größte Erfolg in der 66-jährigen Vereinsgeschichte: Als Aufsteiger in die Oberliga wollten die Brombacher in der abgelaufenen Saison im dritten Anlauf endlich den Klassenerhalt schaffen, nach einem Sieg am letzten Spieltag standen sie jedoch völlig überraschend auf Platz eins und dürfen nun am 20. September ab 11 Uhr erstmals in der Zweiten Bundesliga Süd antreten. Zu Beginn steht auch gleich ein Heimspiel gegen die Mannschaft des SC Viernheim auf dem Plan, für das sich der Vorsitzende Markus Haag viele Besucher wünscht. Schließlich sei „im Bezirk Hochrhein noch nie ein Verein so hochklassig“ gewesen.

Saisonziel:Klassenerhalt

Um gegen die professionelle Konkurrenz mit deutlich größeren Etats nicht unterzugehen, hat sich der Schachclub auf den vorderen Positionen (siehe Kurzinfo) personell verstärkt. Dank des guten Drahts zur Schachgesellschaft Riehen sei es gelungen, die dort spielenden Akteure Ioannis Georgiadis (Griechenland) und Nicolas Brunner (Frankreich) für einen Einsatz in der zweiten Liga zu gewinnen. Beide wurden bereits vom Weltschachbund FIDE mit dem Titel „Internationaler Meister“ bedacht und werden in der kommenden Saison sowohl für Riehen (1. Schweizer Liga) als auch Brombach am Schachbrett Platz nehmen. „Von den Regularien ist das kein Problem und auch terminlich gibt es glücklicherweise keine Überschneidungen, so dass sie alle neun Partien für uns bestreiten können“, erklärt Haag. Der Dritte im Bunde ist der Kosovare Mahmut Xheladini. Der FIDE-Meister wohnt in Lörrach, ist laut Haag eine „bekannte Größe“ in der Region und ist schon für die diverse Vereine in der Umgebung angetreten. „Er ist von sich aus zu uns gekommen“, ergänzt Haag.

Ein Gehalt wie bei anderen Bundesligaclubs üblich, gibt es für die Neuzugänge laut Haag nicht. Die beiden an Position eins und zwei gesetzten Georgiadis und Brunner erhalten lediglich „ein Taschengeld", sagt Haag und ergänzt: „Wir haben keinen Etat von 10 000 Euro, um einen Großmeister einzukaufen.“ Dennoch sei es für hochklassige Spieler aus der Region – Georgiadis wohnt in Zürich, Brunner im Elsass – interessant, in der Zweiten Bundesliga spielen zu können, ohne weite Anfahrtswege zu den Heimspielen zurücklegen zu müssen. Der Schachclub ist aber dennoch weiter auf der Suche nach Sponsoren, um vor allem die Reisekosten zu den Auswärtsspielen – unter anderem in Mainz, Speyer und Schönaich bei Stuttgart – zu stemmen.

Weiter auf der Suche nach Sponsoren

Die „nicht sehr erfolgreiche“ Suche nach einer neuen Spielstätte konnte der Verein laut Haag hingegen inzwischen beenden, obwohl die alte Gewerbeschule in Brombach nicht alle Normen der Bundesliga-Turnierordnung erfüllt. „Unsere Spielstätte ist ausreichend, die Größe wird nicht so eng gesehen“, erklärt Haag.

Mit dieser Gewissheit können sich die Spieler derzeit bereits voll auf den Saisonauftakt konzentrieren und fleißig die Spielzüge ihrer potenziellen Gegner studieren. Denn ein gemeinsames „Training“ findet bei den Schachspielern laut Haag, dessen Sohn Gregor selbst im Kader steht, nicht statt. Stattdessen werden im Internet die vergangenen Partien der gegnerischen Spieler analysiert. „Die höherklassigen Spiele sind alle online, da gibt es eine riesige Datenbank“, erklärt Haag. „Man schaut sich die potenziellen Gegner an, versucht sich auf sie einzustellen und sie möglichst zu überraschen.“

Das Saisonziel für den Schachclub Brombach lautet auch dieses Mal wieder: Klassenerhalt. „Das ist das gesetzte Ziel“, bestätigt der Vorsitzende. „Wenn es aber nicht klappt, brauchen wir uns nichts vorzuwerfen – mit unserer Aufstellung zählen wir sicher zu den Abstiegskandidaten.“ Doch das hieß es bekanntlich bereits in der vergangenen Saison. u  Heimspiele des Schachclubs: 20. September (SC Viernheim), 15. November (SC Untergrombach), 17. Januar (OSG Baden-Baden II), 21. Februar (SG Speyer-Schwegenheim) Infos: www.schachbund.de/SchachBL

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