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Lörrach Vom Aussterben bedroht

Die Oberbadische
Foto: Guido Neidinger       Foto: Die Oberbadische

Klimawandel: Platanen und Eschen leiden zunehmend unter Umweltstress

Die Bäume in Lörrach stehen immer mehr unter Stress. Manche werden dadurch krank und sterben ab. Um nicht in wenigen Jahrzehnten ohne Bäume dazustehen, reagiert die Stadt und pflanzt auch widerstandsfähige, nichtheimische Bäume.

Lörrach. Der Aufwand für die Pflege und den Erhalt der Bäume in der Stadt hat deutlich zugenommen. Inzwischen kümmern sich vier ausgebildete Fachagrarwirte um die Pflege und Sanierung der rund 10 000 Bäume im Stadtgebiet. Und diese intensive Pflege wird immer wichtiger, denn die Bäume sind immer mehr Stressfaktoren ausgesetzt. Dazu zählt der Klimawandel mit längeren Hitzeperioden, weniger Niederschlag und zunehmend mildere Winter.

Dies führt zu höheren Populationsraten an Schadinsekten wie Platanennetzwanze, Kastanienminiermotte, Buchsbaumzünsler oder Walnussfruchtfliege. Auch Bodenverdichtung, Hundeurin und Streusalz belasten die Bäume.

Diese Belastungen verkraften einige Bäume nur schwer oder auf Dauer gar nicht. So ist die Platane sehr anfällig für die Massariakrankheit. Auch die Esche ist sowohl im heimischen Forst als auch in der Stadt zu einem Sorgenkind geworden. Das durch einen Pilz verursachte Absterben der jungen Triebspitzen führt oft schon nach zwei bis fünf Jahren zum Absterben des Baumes. So steht zu befürchten, dass die Esche, ähnlich wie die Ulme in den 70er Jahren aus der Stadt verschwinden wird.

Gefährdet ist auch die Rosskastanie. Sie wird häufig von einem Bakterium befallen. Dadurch erkrankt sie und ist anfällig für den Befall mit holzzersetzenden Pilzen, die die Kastanie letztlich töten.

Um eines Tages nicht ohne Bäume in der Stadt dazustehen, hat der Eigenbetrieb Stadtgrün und Friedhöfe längst die Weichen gestellt. und setzt auf Artenvielfalt. Einige Beispiele für neue Baumarten, die in der Stadt Einzug finden, sind der Europäische Zürgelbaum, die Purpurerle, der Gewöhnliche Judasbaum, die Kornelkirsche, der Amberbaum, die Hopfenbuche und der Faulbaum.

So werden beispielsweise einige der durch einen Sturm im Jahr 2014 zerstörte Platanen an der Brombacher Straße und an der Wiesentalstraße durch den Europäischen Zürgelbaum ersetzt.

Dort, wo es möglich ist, wird die Stadt auch in Zukunft einheimische Bäume pflanzen, verspricht Bürgermeister Michael Wilke. Leider nicht immer könne das Prädikat „heimische Baumart“ aber dabei Priorität haben, betonte Wilke.

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